Einleitung: Der Anti-IgE-Antikörper Omalizumab (Xolair®) ist eine Therapieoption bei schwergradigdem allergischen Asthma (SAA). Die Dosierung zielt auf die Elimination des freien IgEs, die sich wiederum an der Gesamt-IgE-Konzentration und dem Körpergewicht orientiert. Nur wenig ist bekannt wie sich unter Omalizumab die IgE-Produktion ändert.
Ziele: Anhand einer retrospektiven, nicht-interventionellen Studie (X-TINCT) wurde der Einfluss von Omalizumab auf die IgE-Konzentration und die klinische Wirkung bis zu 7 Jahre untersucht.
Methoden: Die Patienten (n = 22; m/w: 10/12; Alter: 14 – 81J.) wurden von 6 Zentren für Allergologie und Pneumologie rekrutiert. Einschlusskriterium war die Diagnose von schwergradig-persistierendem Asthma, eine mindestens 3-jährige Omalizumab-Therapie und verfügbaren IgE-Messungen vor, 2 – 6 Monate und 3 – 5 Jahren nach Therapie. Untersucht wurden (1) die Wirksamkeit der Therapie (Symptomatik; GETE-Score, Global assessment of treatment effectiveness), Lungenfunktion und Begleitmedikation, (2) die Gesamt-IgE-Konzentration vor und im Verlauf der Omalizumab-Therapie, (3) die Änderung der Behandlung sowie (4) das Auftreten von Nebenwirkungen.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Therapiedauer betrug 3,5 ± 2,1 Jahre. Im Laufe der Behandlung reduzierte sich die Zahl der Patienten mit Asthmasymptomen (1. Jahr 36,7%; 2. Jahr: 16,7; 3. Jahr: 9,7% der Patienten) und anderer allergischer Manifestationen deutlich. Gleichzeitig reduzierte sich die Dosierung systemischer Kortikosteroide und anderer Medikamente. Die Gesamt-Serum-IgE-Konz. erhöhte sich von 576,5 I.U./ml vor Therapie auf 1101,5 I.U./ml (1. Jahr) und nahm im Verlauf auf 564,1 I.U./ml (4. Jahr) ab. Im gleichen Zeitraum verbesserte sich der GETE Score während die Lungenfunktion unverändert blieb. Es kam zu keinen schwerwiegenden Nebenwirkungen.
Schlussfolgerung: Eine Langzeittherapie mit Omalizumab bei Patienten mit SAA führt im Verlauf zu einer Reduktion der Gesamt-IgE-Konzentration.
