Pneumologie 2014; 68 - V554
DOI: 10.1055/s-0034-1367775

Machbarkeit und Sicherheit der sequenziellen Re-Biopsie mittels Bronchoskopie beim Lungenkarzinom – Erste Daten aus der BIO-GEN-SIG-ULM Studie

I Blanta 1, F Kramer 2, T Krahn 2, H Frank 1, C Kropf-Sanchen 1, KM Schumann-Stoiber 1, S Rüdiger 1, D Gagiannis 1, W Rottbauer 1, C Schumann 1
  • 1Universitätsklinikum Ulm; Klinik Innere Medizin II; Sektion Pneumologie
  • 2Bayer Pharma AG; Global Drug Discovery; Clinical Sciences/Global Biomarker Strategy & Development, Wuppertal

Einleitung:

Die Charakterisierung der molekularen Prozesse in der Signaltransduktion der Tumorzellen und deren Veränderungen unter der Therapie ist entscheidend für den Fortschritt in der Behandlung des Lungenkarzinoms mit zielgerichteten Substanzen. Im Fokus steht dabei die Re-Biopsie. Diese wird jedoch in Bezug auf Risiko-Nutzen Verhältnis kontrovers diskutiert. Wir präsentieren Daten zur Machbarkeit und Sicherheit von bronchoskopisch gewonnenen Re-Biopsien.

Methodik:

Die BIO-GEN-SIG Studie ist ein Register zur Analyse von Biomarkern und Genexpressionsmustern sowie der Aktivierung von Tumor-Signaltransduktionswegen und untersucht prospektiv molekulare Veränderungen im Tumorgewebe. Konsekutiv wurden alle Patienten mit klinischem Verdacht auf Lungenkarzinom eingeschlossen, bei denen primär eine bronchoskopische Biopsie zur Diagnosesicherung erfolgte (B1). Eine zweite (B2) und dritte (B3) Biopsie wurde bei den Fällen mit Lungenkarzinomen nach ca. 3 bzw. 6 Monaten durchgeführt. Zusätzlich erfolgten an allen 3 Visits (V1 – 3) Serum- und Urinabnahmen.

Ergebnisse:

Von April 2011 bis August 2012 wurden bei 50 Patienten (mittleres Alter: 66,7 Jahre, Männer: 74%) an V1 eine B1 durchgeführt. Die Anzahl Lungenkarzinome/andere Malignome/Benigne/keine Diagnose war 44 (88%)/3 (6%)/2 (4%)/1 (2%). Zu V2 und V3 stellten sich von den 44 gesicherten Fällen mit Lungenkarzinom 24 (54,5%) und 12 (27,3%) Patienten vor. Eine B2 und B3 konnte in 10 (22,7%) und 3 (6,8%) aller Fälle erfolgen. Während der Re-Biopsien kam es zu keiner relevanten Komplikation.

Diskussion:

Die sequentielle bronchoskopisch geführte Re-Biopsie ist sicher und gut machbar. Ursachen für nicht erfolgte Re-Biopsien waren v.a. Tod, Patientenwunsch, fehlende Tumorläsion bei Therapieansprechen und Verzicht bei ECOG ≥2.