Pneumologie 2014; 68 - V579
DOI: 10.1055/s-0034-1367749

In-vitro-Vergleich der Aerosolqualität von sieben Verneblergeräten mittels zwei Simulationsmodellen

H Walz-Jung 1, I Krämer 1, W Kamin 2
  • 1Apotheke der Universitätsmedizin Mainz
  • 2Klinik für Kinder und Jugendmedizin am EVK Hamm

Fragestellung:

Die Verneblertherapie gilt bei schweren oder exazerbierenden Atemwegserkrankungen als relevante Option (GOLD Guidelines 2013), da sie keine spezielle Inhalationstechnik des Patienten erfordert. Die klinische Wirkung wird wesentlich durch die Aerosolperformance des Verneblergeräts bestimmt. Ziel dieser Untersuchung war, mit 2 anerkannten Simulationsmodellen die Aerosolperformance von marktüblichen kompressorbetriebenen Verneblern zu vergleichen.

Methoden:

Nach Verneblung von Salbutamol (Sultanol forte®; 2,5 mg/2,5 ml; GSK) über 4 min wurde die aerodynamische Partikelgrößenverteilung (Next Generation Impactor, Copley Scientific, n = 3) bestimmt. Die Applikation des Aerosols wurde mit dem Atemzugsimulator PARI Compas II (Erwachsenenmanöver nach Ph.Eur.7.0, n = 3) über 4 min simuliert. Die Respirable Drug Delivery Rate (RDDR = berechnete Lungendosis ≤5 µm) wurde aus dem Produkt von Drug Delivery Rate (DDR) und Feinpartikelfraktion (FPF) kalkuliert. Die Salbutamolkonzentrationen wurden jeweils mittels HPLC analysiert.

7 Geräte der Hersteller MPV (No I, II), Omron (III, IV), PARI (V, VI) und Philipps Respironics (VII) wurden getestet; 2 weitere Geräte werden aktuell untersucht.

Ergebnisse:

Der mittlere aerodynamische Durchmesser (MAAD) der 7 Verneblergeräte lag zwischen minimal 2,8 µm (VI) und maximal 4,2 µm (IV).

Die FPF lag zwischen minimal 57% (II und IV) und maximal 78% (VI).

Die Totale Output-Rate variierte von minimal 241 mg/min (IV) bis maximal 358 mg/min (V) um den Faktor 1,5.

Die DDR lag zwischen minimal 87 µg/min (IV) und maximal 204 µg/min (V).

Die RDDR als aussagekräftigster Parameter variierte von minimal 49 µg/min (IV) bis maximal 139 µg/min (V) um den Faktor 2,8.

Alle detaillierten Daten werden Inhalt des Posters sein.

Schlussfolgerungen:

Marktübliche Vernebler verschiedener Hersteller generieren in standardisierten Verneblungsmodellen deutlich unterschiedliche Aerosol-Spektren und -Abgaberaten.

Es sollte ein Vernebler mit einer hohen RDDR gewählt werden, um eine effektive intrapulmonale Deposition innerhalb einer kurzen Zeit sicherzustellen.