Pneumologie 2014; 68 - V499
DOI: 10.1055/s-0034-1367742

Die Stickstoffmonoxid-Konzentration in der Exhalationsluft von COPD-Patienten korreliert mit der Exazerbationsfrequenz und dem CAT Score

P Bürger 1, L Knabjohann 1, S Rheinländer 1, J Knobloch 2, A Koch 2, J Behr 3, J Kronsbein 4
  • 1BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum
  • 2Klinik III für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin; Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum
  • 3Klinikum der Ludwig-Maximilians Universität München; Medizinische Klinik und Poliklinik V; Comprehensive Pneumology Center
  • 4Ruhruniversität Bochum

Einleitung: Bei der Diagnostik von Atemwegserkrankungen wird zunehmend, ergänzend zur Lungenfunktionsdiagnostik, eine Messung der Stickstoffmonoxidkonzentration in der Exhalationsluft (FeNO) durchgeführt. Bei Asthma-Patienten konnte eine Korrelation zwischen FeNO-Wert und der Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer eosinophilen Atemwegsentzündung hinreichend belegt werden.

Ziel dieser Studie ist es, auch bei Patienten mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) einen möglichen Zusammenhang zwischen FeNO-Wert und Exazerbationsfrequenz sowie dem objektiven und subjektiven Schweregrad der COPD zu untersuchen.

Methode: Bei 44 COPD-Patienten (aktuell Nichtraucher, Alter > 40 Jahre) im exazerbationsfreien Intervall (4 Wochen), wurden eine FeNO-Messung, eine Lungenfunktionsprüfung sowie ein COPD Assessment Test (CAT) durchgeführt. Zudem wurde die Exazerbationshäufigkeit im letzten Jahr erhoben. Um eine Verzerrung durch Patienten mit zusätzlicher Asthmakomponente zu vermeiden, wurden Patienten mit FeNO-Werten über 50 ppb ausgeschlossen.

Ergebnisse: Eine signifikante Korrelation zwischen dem FeNo-Wert und dem Grad der Obstruktion in der Lungenfunktionsprüfung konnte nicht nachgewiesen werden.

Die Ergebnisse des CAT Score korrelierten negativ mit den FeNO-Werten (p = 0,0459). Patienten mit hohem CAT Score (> 20) zeigten signifikant kleinere FeNO-Werte als Patienten mit niedrigem CAT Score (≤20) (p = 0,0303).

Patienten, die eine hohe Exazerbationsfrequenz (≥2) aufwiesen, erreichten signifikant niedrigere Werte in der FeNO-Messung als Patienten mit einer geringen Exazerbationsfrequenz (< 2) (p = 0,0026).

Schlussfolgerung: Die erhobenen Daten geben einen Hinweis, dass mit der FeNO-Messung eine einfache Untersuchung zur Verfügung stehen könnte, um Patienten, die häufig Exazerbationen erleiden und ihren Gesundheitszustand negativ bewerten, zu identifizieren. Ein Rückschluss auf den Grad der Obstruktion lässt sich allerdings nicht ziehen.