Pneumologie 2014; 68 - A9
DOI: 10.1055/s-0033-1364134

Multiple Metastasen in der linken Restlunge bei Zustand nach Pneumonektomie rechts. Was tun?

V Fröbel 1, A Kern 1, D Balke 1, A Rolle 1
  • 1Fachkrankenhaus Coswig, Zentrum für Pneumologie, Allergologie, Beatmungsmedizin, Thorax- und Gefäßchirurgie, Coswig

Einleitung: Diskutiert wird die kurative Resektion multipler Metastasen links bei Zustand nach Pneumonektomie rechts aufgrund eines zentralen adenoid-zystischen Karzinoms der Lunge.

Die Vorstellung der Patientin erfolgte mit größenprogredienten Rundherden in der linken Restlunge mit der Frage der Therapiemöglichkeit. Bei fraglicher Prognose hatte die Patientin eine Strahlen- und Chemotherapie abgelehnt. Computertomografisch und endoskopisch bestand kein Hinweis auf ein Lokalrezidiv rechts, sodass die technische und funktionelle Operabilität für die parenchymsparende Laserresektion gesehen wurde.

Fallvorstellung: Wir berichten über eine 53-jährige Patientin, bei welcher 2007 aufgrund eines zentralen adenoid-zystischen Karzinoms der rechten Lunge eine Pneumonektomie rechts erfolgte. Im September 2010 fielen erstmals metastasenverdächtige Rundherde der linken Restlunge auf. Wir sahen bei dieser Konstellation die Indikation für die Laserresektion. Intraoperativ konnten zwölf Rundherde parenchymsparend reseziert werden. Die histologische Untersuchung bestätigte das Vorliegen von acht Metastasen des bekannten adenoid-zystischen Karzinoms. Eine Röntgenkontrolle nach sieben Monaten zeigte eine unauffällige linke Lunge ohne Anhalt für neue Rundherde oder Rezidiv.

Diskussion: Primäre adenoid-zystische Karzinome der Lunge sind mit einer Häufigkeit von 0,04 – 0,2% aller primären Tumoren der Lunge sehr selten und zeichnet sich durch sein infiltrierendes Wachstum, der perineuralen Tumorausbreitung und der frühzeitigen hämatogenen Metastasierung aus. Die Rate an Lokalrezidiven ist hoch. Bei Operabilität besteht die Gefahr einer unvollständigen Resektion des Tumors mit Entwicklung eines Lokalrezidivs sowie dem Auftreten meist multipler Metastasen. Um so schwieriger ist es, bei bisher geringen Fallzahlen des primären adenoid-zystischen Karzinoms der Lunge, ein einheitliches Therapieregime festzulegen. Nach wie vor ist die möglichst voll-ständige chirurgische Resektion Therapie der Wahl.

In unserem Fall schieden konventionelle, weit verbreitete Stapler-Resektionen, aus technischen und funktionellen Gründen aus.

Fazit: Dieser Fall dokumentiert eindrucksvoll die Möglichkeiten moderner Lungenmetastasenchirurgie bei einer Patientin nach Pneumonektomie rechts durch den parenchymsparenden und komplikations-armen Effekt der Diodenlaser-Technologie.