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DOI: 10.1055/s-0033-1363383
Biopsien bei unklaren Iristumoren: Erfahrungen mit der Essener Biopsiepinzette
Hintergrund: Das Ziel dieser retrospektiven Fallserie ist es, unsere Erfahrungen mit der Essener 25G-Biopsiepinzette (Akgül-Pinzette) für die Biopsie bei unklaren Iristumoren darzustellen.
Methoden: Sieben Patienten mit pigmentierten Iristumoren unklarer Dignität wurden über eine Parazentese (1 mm) mit der Pinzette biopsiert. Zur weiteren Verarbeitung wurden die Proben in ein steriles Gefäß überführt und es erfolgte eine histopathologische Begutachtung.
Ergebnisse: Die mittlere Dicke der Iristumoren betrug weniger als 1 Millimeter. Der Beobachtungszeitraum vor Biopsie betrug in 3 Fällen weniger als 2 Monate, bei den restlichen 4 Fällen betrug der Beobachtungszeitraum zwischen 2 und 6 Jahren. In allen Fällen (n = 7) konnte makroskopisch sichtbares Material entnommen werden. In 6 Fällen (85%) gelang eine präzise histologische und immunhistochemische Typisierung der Läsionen (Aderhautmelanom). Abgesehen von temporären Blutungen an der Entnahmestelle jeweils ohne Druckanstieg gab es keine intra- oder postoperativen Komplikationen. Nur in einem Fall entstand bei flachem Tumor nach bimanueller Exzision mit einer Intraokularschere ein durchgreifender Irisdefekt, in einem weiteren Fall entwickelte sich eine postoperativ übermittelweite Pupille.
Schlussfolgerung: Irisbiopsien mit der speziell für okuläre Tumorgewebeproben konzipierten 25G-Pinzette sind ein vielversprechender neuer Ansatz zur Diagnosesicherung mit gutem Sicherheitsprofil. Der konische Innenraum ermöglicht die Entnahme von Gewebestücken unter Vermeidung manipulativer Artefakte. Der mono- als auch bimanuelle Zugang unter Zuhilfenahme einer Intraokularschere birgt ein niedriges Risiko für prozedurbedingte Komplikationen.