Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230 - KV26
DOI: 10.1055/s-0033-1363381

Sicherheit und Komplikationen der Femto-Laser-assistierten Cataract-Chirurgie

T Pahlitzsch 1, ML Pahlitzsch 1, B Mehrinfar 1
  • 1Berlin – Augenklinik am Wittenbergplatz

Hintergrund: Die wichtigsten Schritte einer Katarakt-Operation werden manuell ausgeführt. Diese Schritte: korneale Inzision, Kapseleröffnung und Kernzerkleinerung können mit höchster Präzision durch einen Femtolaser übernommen werden.

Methoden: Insgesamt 438 FLACS-Operationen mittels Femtolaser Alcon LenSx:

  • Gruppe A (hartes Interface, hoher Energieaufwand): 86 Fälle

  • Gruppe B (weiches Interface, optimierter Energieaufwand): 352 Fälle

Ergebnisse: Komplikationen:

  • anteriore Kapseleinrisse: A = 4,6%, B = 0,25%

  • posteriore Kapselruptur: A = 0,0%, B = 1 Fall, nicht durch Femto-Laser

  • Miosis nach dem Lasereinsatz: alle Patienten, in 8 Fällen abgewartet, in 3 Fällen die Pupille mechanisch dilatiert

  • Kapselblock-Syndrom: 0,0%

  • Endothelschäden im Sinne des prolongierten Auftretens von Descemet-Falten: A = 7,1%; B = 0,85%

  • Rhexis nachgezogen: A = 21,0%; B = 4,0%

  • Andocken: Vakuumverlust bei 3 Patienten, 1 Patient ließ sich nicht mit dem Femtolaser behandeln Ultraschallenergie-Reduktion: mind. 20% Korneale Zugänge wurden nur bei einem kleinen Teil der Patienten ausgeführt und zeigten sich überwiegend undicht. Der Schnitt mit der Klinge dichtet dagegen ab. Kernhärte: 0 – 4 LOCS III (durchschnittlich 2,6).

Schlussfolgerungen: Das Software-Update und die weiche Ankopplung an das Auge haben den LenSx-Laser erheblich verbessert und die Zahl bedeutender Komplikationen deutlich reduziert. Ebenso konnten die Gesamtenergie um etwa 30% verringert werden. Mittels Lasereinsatz konnte die Ultraschallzeit insgesamt um mindestens 20% reduziert werden. Die Phakoemulsifikation war der Phakoliquifikation zum Entfernen des fragmentierten Kerns überlegen. Die Kernhärte konnte um ein Grad reduziert werden, also die Kernhärte 4 auf Kernhärte 3. Bei der Kernhärte 0 und 1 erscheint die zusätzliche Energiebelastung des Auges durch die Kernfragmentation nicht unbedingt sinnvoll. Die Kapsulotomie ist von manuell unerreichbarer Präzision ebenso wie LRI. Alleine der Fortschritt der letzten Jahren zeigt, dass FLACS die Zukunft der Katarakt-Chirurgie 40 Jahre nach der Einführung der Phakoemulsifikation darstellt. Gerade bei schwierigen Situation vereinfacht der Laser die wesentlichen Arbeitsschritte.