Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230 - KV23
DOI: 10.1055/s-0033-1363378

Vergleich der Ergebnisse nach Implantation von 5 torischen Intraokularlinsen hinsichtlich der Rotationstabilität

E Bertelmann 1, N Torun 1, C von Sonnleithner 1, J Gonnermann 1, MKJ Klamann 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Hintergrund: Neben refraktiv- und Laser-chirurgischen Verfahren stellt die Implantation torischer Intraokularlinsen eine aktuelle Option zur Korrektur eines Hornhautastigmatismus bei Patienten mit operationsbedürftiger Katarakt dar. Einen erfolgsentscheidenden Faktor stellt die Rotationsstabilität der verwendeten Intraokularlinse dar. In dieser Studie vergleichen wir 5 verschiedene von denselben 2 Operateuren implantierte torische Intraokularlinsen hinsichtlich postoperativem Ergebnis und Rotationsstabilität.

Methodik: Seit 2011 bis heute wurden an der Augenklinik CVK der Charité 5 verschieden torische Intraokularlinsen bei Patienten mit Hornhautastigmatismus bei einer Kataraktoperation von denselben 2 Operateuren implantiert. Die Bestimmung des präoperativen Astigmatismus erfolgte mittels Topografie die Achsenmarkierung erfolgte einzeitig im Sitzen mit Pendelmarkeur. Visus, refraktiver Zylinder, Rotationsstabilität der IOL und Komplikationen nach 1 und 7 Tagen, 4 Wochen sowie 3 Monaten wurden retrospektiv erfasst und verglichen.

Ergebnisse: Bei den bis heute implantierten Modellen handelte es sich um Acrysof toric (40), Tecnis toric (20), Torbi (15), Isert toric (11) sowie Envista toric (26). Nach 4 Wochen und 3 Monaten waren un- und bestkorrigierter Visus sowie refraktiver Zylinder nicht signifikant unterschiedlich zwischen den Gruppen. Die durchschnittliche Achsenabweichung der IOL von der Sollachse nach 3 Monaten betrug 2,0 ° bei der Torbi, 2,37 ° bei der Acrysof, 2,1 ° bei der ISert, 2,5 ° bei der Envista toric und 2,55 ° bei der Tecnis toric. Bei der Tecnis toric mussten 3 IOLs nachrotiert werden, bei der Acrysof 2, bei der Envista eine, bei der Torbi und der Isert toric keine IOL. Die höchste Abweichung von der Sollachse betrug 15 °.

Schlussfolgerung: Alle verwendeten Modelle stellen adäquate Behandlungsoptionen für einen Hornhautastigmatismus bei der Kataraktoperation dar. Die Rotationsstabilität aller Modelle ist hoch. In den Gruppen Torbi und Isert toric waren in diesem Setting keine Nachrotationen erforderlich.