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DOI: 10.1055/s-0033-1363370
1-Jahres-Ergebnisse nach Kanaloplastik mit der Glaucolight-Sonde
Hintergrund: Die Kanaloplastik ist als primär nicht penetrierendes Verfahren der Glaukomchirurgie auf Grund eines geringeren Komplikationsprofils für einige Patienten eine Alternative zur TE. Dabei wird der natürliche Abflussweg durch Dehnung des Schlemmschen Kanals und Einziehen eines Prolene-Fadens, sowie der Schaffung eines Descemtfensters verbessert. Es wurden Wirkung und Nebenwirkungen analysiert.
Methoden: Seit März 2012 wurden im St.-Gertrauden-Krankenhaus 81 Augen mittels einer Kanaloplastik operiert. Präoperativ, nach 3, 6 und 12 Mo. wurden Visus, IOD, Therapie, sowie morphologische und funktionelle Glaukomparameter untersucht. In dieser Fallserie werden 1-Jahres-Ergebnisse (26 Augen, mittleres follow-up 363 Tage) vorgestellt.
Ergebnisse: Präoperativ betrug bei den ausgewerteten Augen der IOD 21,2 mmHg (± 4,3) bei durchschnittlich 2,8 (± 0,85) Wirkstoffen, 3 Mo. post OP 14,8 mmHg (± 4,4) bei 0,08 (± 0,4) Wirkstoffen (mittlere Tensio-Senkung -7,08 (± 4,7) mmHg). Nach einem Jahr lag der IOD im Mittel bei 15,38 mmHg (± 3,77) mit 0,73 (± 1,04) Wirkstoffen (mittlere IOD-Senkung -5,57 mmHg (± 4,43)). Der jeweils individuell definierte Zieldruck wurde nach 3 Mo. bei 22 von 26 (85%) Augen erreicht, davon bei 2 (7,6%) Augen mit Lokaltherapie. Nach einem Jahr lag der IOD weiterhin bei 22 (85%) Augen im Zieldruckbereich, jedoch bei 10 (38,5%) Augen mithilfe einer Lokaltherapie. Bei 3 von den insgesamt 81 Augen war der IOD mit Lokaltherapie nicht ausreichend reguliert und eine TE wurde durchgeführt.
Fazit: Die Kanaloplastik ist eine zuverlässige Methode zur chirurgischen Augeninnendrucksenkung, jedoch mit einem etwas geringeren drucksenkenden Effekt als eine Trabekulektomie. In 85% der Fälle konnte der Zieldruck gut erreicht werden, davon bei 38,5% nach einem Jahr mit Hinzugabe einer drucksenkenden Lokaltherapie. Im Vergleich zur TE stellt die Kanaloplastik eine wirkungsvolle und sichere Behandlungsoption mit vergleichsweise geringem postoperativen Interventionsbedarf dar.