Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230 - KV11
DOI: 10.1055/s-0033-1363366

Messung des Intraokulardruckes bei stationären Glaukompatienten über 24 Stunden und dessen therapeutische Konsequenz

S Kroll 1, A Ehmer 1, S Zarmas 1, A Liekfeld 1
  • 1Potsdam – Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH, Klinik für Augenheilkunde

Hintergrund: Ambulant erfasste Tensionswerte beschränken sich auf die regulären Praxiszeiten. Ziel dieser Datenerhebung ist der Vergleich der innerhalb und außerhalb der zu regulären Sprechzeiten erfassten Augeninnendruckwerte und der hieraus resultierenden therapeutischen Konsequenz.

Methoden: Es wurden retrospektiv die Daten von 30 Patienten mit bekanntem PCOWG zur Frage der unklaren Progression bei ambulant unauffälligen Tensionswerten untersucht. Die Messungen erfolgten unter Fortführung der häuslichen Therapie applanatorisch im 4-Stunden-Intervall. Zwei Zeitabschnitte wurden verglichen: 22 °°-6 °° und 10 °°-18 °°.

Ergebnisse: 63% der Patienten hatten die Druckspitze außerhalb der regulären Praxiszeiten (22 °°-6 °°). Die maximalen Druckwerte lagen im Mittel bei 15,3 ± 5,3 um 2 °°, die minimalsten Druckwerte lagen im Mittel bei 12,5 ± 3,04 um 14 °°. Im Vergleich beider Zeitabschnitte lagen diese im Mittel bei 13,66 ± 2,59 (22 °°-6 °°) sowie 13,43 ± 1,85 (10 °°-18 °°), die Maximalwerte bei 17,0 ± 4,7 (22 °°-6 °°) sowie 15,63 ± 2,66 (10 °°-18 °°). Eine Änderung der Therapie resultierte bei insgesamt 68% aller Patienten sowie bei 55,5% der Patienten mit max. Druckwerten von 22 °°- 6 °° und 22,2% der Patienten mit den max. Druckwerten um 10 °°-18 °°.

Schlussfolgerung: Die 24h-Messung führte bei den meisten Glaukompatienten mit unklarer Progression zu einer Änderung der Therapiestrategie. Die Entscheidung zur 24h-Messung sollte daher großzügig gestellt werden.