Endo-Praxis 2013; 29(4): 181-183
DOI: 10.1055/s-0033-1363309
Neues von den Fachgesellschaften
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Deutsche Gesellschaft für Endoskopie-Assistenzpersonal

Ulrike Günther
,
Ulrike Beilenhoff
,
Thomas Rösch
,
Anja Stelte
Further Information

Publication History

Publication Date:
02 December 2013 (online)

Bericht vom DEGEA-Herbstkongress

Zum diesjährigen DEGEA-Herbstkongress (13.–14.9.2013, Nürnberg) im Rahmen der 68. Tagung der DGVS kamen ca. 350 Teilnehmer, die ein interessantes und praxisrelevantes Programm mit Vorträgen zu Themen wie Management und Personalführung, Pflege in der Endoskopie, neue technische Entwicklungen und Hygiene erwartete. In Workshops für Anfänger und Fortgeschrittene wurde sowohl Grundwissen vermittelt als auch Tipps und Tricks für bereits erfahrene Endoskopiepflegepersonen gegeben. Nachfolgend werden auszugsweise Themenschwerpunkte wiedergegeben.

Management und Personalführung

Rufbereitschaft in der Endoskopie wird organisatorisch sehr unterschiedlich umgesetzt. Der Vortrag zu dieser Thematik eröffnete verschiedene Diskussionen zu sehr unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen Kliniken.

Darüber hinaus ist auch der „Qualifikationsmix in der Endoskopie“ – gerade vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Kurskorrektur in den Kliniken – ein viel diskutiertes Thema. Hieraus ergibt sich aber auch die Chance, nicht nur Mitarbeiter unterschiedlichster Ausbildungsgrade entsprechend ihrer Qualifikationen und Tätigkeitsfelder einzusetzen, sondern auch neue Aufgaben für fachweitergebildete Endoskopiepflegepersonen zu prüfen.


#

Pflege und Technik

Dieser Themenblock vermittelte mit interessanten Beiträgen Neues zu ethischen Aspekten, zum Wärmemanagement in der Endoskopie, zur Behandlung der Gallenwege bei Kindern und Kleinkindern sowie zu den Möglichkeiten der endoskopischen Vakuum-Schwamm-Therapie.


#

Neue Entwicklungen

Die neuen Entwicklungen in der Endoskopie wurden von Herstellern wie auch von ärztlichen Anwendern und Pflegepersonal vorgestellt. Viele Beiträge vermittelten einen guten Überblick über Verbesserungen, Nutzung und Erfahrungen mit neuen Medizinprodukten und Verfahren, wie z.B. neuen Clips, verschiedenen Stents, neuen Instrumenten zur ESD, aber auch neuen Polypektomieschlingen und Instrumenten zu endoskopischen Blutstillungstechniken.


#

Rund ums Kolon

Die interessante Präsentation zum Thema Reizdarm räumte mit dem Mythos des Reizdarms auf. Die komplizierte Erkrankung benötigt ein eindeutiges Konzept zur Diagnosesicherung. Moderne Therapiemöglichkeiten bieten neue Chancen für eine verbesserte Lebensqualität der Patienten.

Die Kongressbesucher erhielten praxisnahe Tipps zur externen Kompression des Kolons, um schwierige Passagen während der Koloskopie zu überwinden. In einigen Fällen kann diese nur durch sinnvolles Komprimieren erfolgreich durchgeführt werden.

Die Stuhltransplantation wurde in interessanter und sehr unterhaltsamer Weise als neue Therapiemöglichkeit zur Verbesserung der Darmflora vorgestellt und diskutiert. Indikation hierfür ist die oft mit schwerem bis letalem Verlauf einhergehende Infektion mit Clostridium difficile.


#

Hygiene und Qualitätsmanagement

Bei der Aufbereitung von flexiblen Endoskopen spielen die Anforderungen an die Prozesschemikalien sowie die Überwachung des Aufbereitungsprozesses in Reinigungs- und Desinfektionsautomaten eine entscheidende Rolle im Rahmen der Qualitätssicherung. Aktuelles Hygienethema ist zudem keimreduziertes Arbeiten bei der ERCP. Dieses fand großes Interesse bei den Kongressteilnehmern, wie die Auswertung der Feedbackbögen nach dem Kongress ergab.

Die Behandlung von Patienten mit Infektionen (z.B. Clostridium difficile, MRSA) erfordert ein entsprechendes Hygienemanagement in der Endoskopie, das in die Arbeitsorganisation der Abteilungen verhaltenssteuernd eingreift.

Den Abschluss dieses Themenblocks bildeten Umsetzungshinweise zu den aktuellen KRINKO-Empfehlungen und deren ergänzenden Kommentaren.


#

Workshops

Am 2. Kongresstag konnten die Teilnehmer in interaktiven Kleingruppen ihr Wissen vertiefen sowie Anregungen und Hinweise für den Alltag austauschen. Workshops zu patientenorientierten Themen wie chronisch-entzündliche Darmerkrankung und reinigende Darmvorbereitung, Hygiene, Blutstillungstechniken und Teamarbeit in schwierigen Situationen wurden zur flexiblen Programmgestaltung parallel angeboten.

Die Möglichkeit, Instrumente unter Anleitung selbst zu testen und beispielsweise Blutstillungstechniken zu üben, wird immer wieder gern von Anfängern und Fortgeschrittenen genutzt. So lassen sich auch anschaulich kleinere Handhabungsprobleme lösen.

Wir danken dem Programmkomitee für das gut aufgestellte, praxisorientierte Programm und den Referenten, Tutoren und Vorsitzenden für ihr Engagement.

Wir danken auch den Endoskop- und Zubehörherstellern für die großzügige Unterstützung sowie den Mitarbeitern der Kongressorganisatoren INTERPLAN für die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung dieser gelungenen Veranstaltung.

Ulrike Günther, Jena

DEGEA-Beiratsmitglied


#