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DOI: 10.1055/s-0033-1361455
Uterine Retroversion bzw. Incarceration mit akutem Harnverhalt – Ein Fallbericht
Eine 32-jährige, I-Gravida, 0-Para mit Z.n. 4x ICSI-Behandlung und jetzt eingetretener Schwangerschaft, derzeit 18. SSW, stellte sich hier wegen akutem Harnverhalt zur weiteren Abklärung vor. In einem zweimaligen stationären Aufenthalt in der benachbarten Universitätsklinik wurde jeweils ein Dauerkatheter gelegt, kurz nach Entlassung kam es aber erneut zum Harnverhalt. Bei der Aufnahmeuntersuchung zeigte sich die Zervix weit cranial ventral und kaum einstellbar. Der Blasenhals schien nach ventral verdrängt. Palpatorisch sowie sonographisch ergab sich eine Retroversio uteri bzw. eine Inkarzeration des Uterus im kleinen Becken. Der Uterus füllte den Douglasraum vollständig aus und zeigte sich nicht reponierbar. Bildmorphologisch konnte im Rahmen eines MRT am 10.12.12 eine uterine Retroversion mit Inkarzeration bestätigt werden. Es zeigte sich eine unauffällig, zeitgerechte Einlingsgravidität. Ein Teil des Uterus zeigte sich oberhalb des Promontoriums. Der Rest des Fundus zeigte sich jedoch unterhalb des Promontoriums eingeklemmt. Im MRT zeigte sich der Uterus derzeit 15 × 10,2 × 8,5 cm groß, der Abstand zwischen Symphyse und Promontorium betrug 9,3 cm.
Es wurde die Indikation zur instrumentellen Reposition des Uterus bzw. der Zervix sowie Arabin-Pessar-Einlage in Spinalanästhesie gestellt und komplikationslos durchgeführt.
Der weitere Schwangerschaftsverlauf war bei problemloser restharnfreier Miktion komplikationslos.
Die Patientin wurde in der 40/6 SSW komplikationslos per secundärer Sectio bei Missverhältnis von einem gesunden Mädchen entbunden.