Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - Po07_7
DOI: 10.1055/s-0033-1361432

Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) zur Identifikation von Mikroorganismen in Eihäuten beim Amnioninfektionssyndrom

D Schmiedel 1, J Kikhney 2, TJ Schulze 3, A Petrich 2, A Moter 3, I Steding 1, W Henrich 1, A Thomas 1
  • 1Klinik für Geburtsmedizin, Charité-Universitätsmedizin, Berlin, Germany
  • 2Institut für Mikrobiologie und Hygiene, Charité-Universitätsmedizin, Berlin, Germany
  • 3Zentrum für Biofilme und Infektionen, Deutsches Herzzentrum, Berlin, Germany

Fragestellungl: 8 – 13% aller Kinder weltweit werden vor 37 SSW geboren, wobei die Tendenz steigend ist. Nach wie vor ist die Bedeutung von Mikroorganismen als Ursache für Entzündungsreaktionen, vorzeitige Wehen/vorzeitigen Blasensprung und Frühgeburtlichkeit unklar. Ziel der Studie war es, den Wert der Fluoreszenz in situ Hybridisierung für die Detektion von Mikroorganismen in Eihäuten beim Amnioninfektionssyndrom (AIS) zu untersuchen.

Methodik: Es wurde eine diagnostische FISH-Sondenkombination zusammengestellt, welche die 16S rRNA von potenziell relevanten Bakterien beim AIS detektiert. Mit dieser Methode wurden die Eihäute und Placenten von 2 Fällen mit akutem AIS nach Entbindung per Sectio in 26 und 30 SSW untersucht. Des Weiteren wurde eine panbakterielle 16S rRNA-Gen-PCR durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mit den kulturbasierten und histopathologischen Befunden verglichen.

Ergebnis: Durch FISH konnte in jeweils einem Fall Staphylococcus aureus und Streptococcus mitis/pneumoniae erfolgreich identifiziert und visualisiert werden. Die Mikroorganismen wurden in situ im Placentagewebe sowie an der Oberfläche der Eihäute nachgewiesen. Die Ergebnisse gaben Hinweise auf den Pathomechanismus beim AIS.

Schlussfolgerung: In dieser Pilotstudie konnte erstmalig eine diagnostische FISH im klinischen Kontext beim AIS erfolgreich durchgeführt werden. Es bietet sich damit eine neue Methode zur Untersuchung von Erregerspektrum und Pathomechanismus beim AIS.