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DOI: 10.1055/s-0033-1361250
PlGF: Voraussagewert für den Entbindungszeitpunkt bei Präeklampsie
Einleitung: Der pro- angiogenetische Faktor PlGF wird hauptsächlich von der Plazenta gebildet und beeinflusst die Ausbildung von plazentaren Blutgefäßen. Eine verringerte Freisetzung von PlGF scheint zu einer Funktionsstörung des Endothels zu führen und damit die Entstehung einer Präeklampsie zu begünstigen.
Kollektiv: In einer laufenden prospektiven Studie rekrutierten wir bisher insgesamt 45 schwangere Frauen zwischen 23+0 – 36+0 Schwangerschaftswoche (161 – 252 d) mit der Verdachtsdiagnose Präeklampsie.
Methode: Die PlGF-Konzentration im maternalen EDTA- Plasma wurde mittels eines Alere Triage Kits ® gemessen. Dieser Immunoassay verwendet Fluoreszenz -markierte murine monoklonale Antikörper gegen PlGF.
Ziel der Untersuchung war es, die Korrelation zwischen verminderter PlGF-Konzentration bei Präeklampsie darzustellen und die Dauer bis zur Entbindung zu ermitteln.
Ergebnisse: Bei 25 Patientinnen lag eine Präeklampsie vor. In dieser Gruppe zeigten 18 Frauen ein PlGF < 12 pg/ml (72%), bei 7 Frauen lag der PlGF-Wert zwischen 12 – 40 pg/ml (28%). Somit befanden sich alle gemessenen PlGF Werte bei gesicherter Präeklampsie deutlich unterhalb des angegebenen Grenzwertes von 100 pg/ml unabhängig von der Schwangerschaftswoche (23+0 – 36+0 SSW).
In 14 Fällen konnte neben einer Präeklampsie mit einem erniedrigten PlGF< 12 pg/ml (n = 18) auch eine intrauterine Wachstumrestriktion (IUGR) mit einem Geburtsgewicht unterhalb der 10 Perzentile detektiert werden (77%).
Die mediane Schwangerschaftsdauer bis zum Partus bei Präeklampsie und PlGF < 12 pg/ml lag bei 7,5 Tagen (0 – 18 d). In der Gruppe mit einem PlGF-Wert von 12 – 100 pg/ml lag die Dauer bis zur Entbindung im Mittel bei 23 Tagen (0 – 67 d).
Diskussion: Die hohe Korrelation von verminderter PlGF Konzentration zu Präeklampsie mit/ohne IUGR und kurzer Dauer bis zur Entbindung räumt dem Biomarker PlGF einen Stellenwert in der Diagnostik ein.