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DOI: 10.1055/s-0033-1361191
Lungenreifeinduktion mit Betamethason – Effekte auf das fetale Wachstum und die Glukosehomöostase
Fragestellung: Untersuchungen zu den wachstumsreduzierenden Eigenschaften antenataler Betamethason (BET)-Therapie und den Auswirkungen auf den materno-fetalen Glukosestoffwechsel.
Methodik: Prospektive Studie an 178 Einlingsschwangerschaften: 86 mit BET (2 × 12 mg i.m.; 23+0 bis 33+4 SSW) behandelte Patientinnen und 92 dem Schwangerschaftsalter entsprechende Kontrollpatientinnen. Untersuchungen von Insulin und Glukose in venös-maternalen- und Nabelschnurblutproben und die Messung der Glukosetransporter Proteinkonzentration (GLUT-1) in Plazentagewebeproben zum Zeitpunkt der Geburt (24+2 bis 41+6SSW).
Ergebnis: Die einmalige BET-Behandlung war mit einer signifikanten (sig.) Reduktion des Geburtsgewichts assoziiert (-7,6%, p < 0,05). Eine Verminderung des Kopfumfangs im Vergleich zur Kontrollgruppe war insbesondere bei den Reifgeborenen (≥37+0 SSW) festzustellen (-2,3%, p < 0,05). Der Ponderal Index bei frühgeborenen Mädchen (< 37+0 SSW) war sig. kleiner im Vergleich zu den Kontrollen. Die Plasmaglukosewerte maternal, fetal umbilikal venös- und arteriell und die Plasmainsulinwerte maternal (insbesondere nach vaginaler Entbindung) waren nach BET- Behandlung bei Reifgeborenen im Vergleich zu den Kontrollen sig. erhöht, die Plasmaglukosewerte bei Frühgeborenen vermindert. Der HOMA-Index bei den mit BET behandelten Patientinnen war im Vergleich zur Kontrollgruppe sig. erhöht. Die umbilikalen Plasmainsulinwerte und die plazentaren GLUT-1 Proteinkonzentrationen zeigten keine sig. Veränderungen nach BET-Behandlung im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Schlussfolgerung: Bereits der einmalige antenatale Zyklus mit BET war mit einer fetalen Wachstumsreduktion und einer persistierenden Beeinträchtigung des maternalen Glukosestoffwechsels mit vermehrter Insulinresistenz assoziiert. Die Veränderungen in den umbilikalen Glukose- und Insulinplasmawerten deuten ebenfalls auf eine Beeinträchtigung der fetalen Glukosehomöostase hin, welche über den Zeitpunkt der BET- Behandlung hinaus persistiert.