Z Gastroenterol 2014; 52 - P_1_21
DOI: 10.1055/s-0033-1360865

Gp210 als ein negativer prädiktiver Marker für den Verlauf der Primär Biliären Zirrhose (PBC)

C Weiler-Normann 1, AW Lohse 1, F Haag 2, C Schramm 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Hamburg, Germany
  • 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Immunologie, Hamburg, Germany

Hintergrund:

Die PBC ist eine nichtsuppurative granulomatöse Erkrankung der kleinsten Gallenwege, die unbehandelt zur Leberzirrhose und ihren Komplikation führt. Etwa 90% der Erkrankten haben anti-mitochondriale Autoantikörper im Serum, eine Reihe von Patienten hat zusätzlich oder anstatt dessen anti-nukleäre Antikörper, v.a. Antiköprer gegen sp100, gegen Zentromere und/oder gegen gp210. In der Literatur gibt es widersprüchliche Hinweise über die Bedeutung des Nachweises von gp210 für die Prognose der PBC.

Methoden:

Alle Patienten, die von 01/2011 bis 12/2012 im Institut für Immunologie, UKE, einen positiven Nachweis von gp210 Antikörpern erhalten hatten, wurden identifiziert (n = 29). Die Akten dieser Patienten sowie einer Kontrollgruppe von 47 Patienten mit gp210 negativer PBC wurden retrospektiv analysiert.

Ergebnisse:

29 Patienten zeigten im Untersuchungszeitraum einen positiven gp210 Nachweis (86% weiblich, medianes Alter 58 Jahre (28,2 – 87,8). In der Kontrollgruppe betrug das mediane Alter 56,6 Jahre (27 – 81,6, n.s.). Alle Patienten erfüllten die Kriterien für die Diagnose einer wahrscheinlichen PBC, bei 20 Patienten der gp210+ sowie bei 11 Patienten der Kontrollgruppe lagen Ergebnisse der Leberbiopsie vor. Bei 2 (4%) Patienten in der Kontrollgruppe sowie bei 3 Patienten (10%) in der gp210-Gruppe lag eine Leberzirrhose vor. 3 der gp210 positiven Proben stammen von Patienten, die aufgrund einer PBC lebertransplantiert wurden, keiner der Kontrollpatienten wurde transplantiert. Das Therapieansprechen auf UDCA unterschied sich nicht signifikant zwischen beiden Gruppen.

Diskussion:

Gp210 ist ein sehr spezifischer Marker für die PBC. In der Gruppe der gp210+ Patienten fanden sich mehr Patienten, die eine Leberzirrhose hatten und auch mehr lebertransplantierte Patienten.

Diese Untersuchung stützt die These, dass gp210 ein negativer prädiktiver Faktor für die PBC ist. Daher sollten gp210-positive PBC Patienten besonders sorgfältig überwacht werden, um eine Zirrhose (mit den ensprechenden Risiken und dem notwendigen Screening) möglichst frühzeitig zu erfassen.