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DOI: 10.1055/s-0033-1357999
Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Nackensteifigkeit: immer Meningitis?
Publication History
Publication Date:
23 October 2014 (online)


Überblick
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Nach prähospitaler Versorgung wurden 2 Patienten zeitgleich unter der Verdachtsdiagnose einer Meningitis der Zentralen Notaufnahme (ZNA) eines Universitätsklinikums zugeführt.
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Anamnestisch ließ sich eine mehrtägige Autoreise nach Ungarn eruieren, während dieser hatten beide Patienten Kopfschmerzen entwickelt. Zudem war es bei einem der Patienten zu einer Nackensteifigkeit und rezidivierenden Synkopen gekommen.
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Die Übernahme der Patienten erfolgte gemäß der Standard Operation Procedure (SOP) „Anmelde- und Übergabekonzept-Rettungsdienst/Zentrale Notaufnahme“.
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Bei ZNA-Ankunft erfolgte die Kohortenisolation beider Patienten in einem Untersuchungsraum.
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Beide Patienten zeigten initial einen unauffälligen körperlichen Untersuchungsbefund, ein unauffälliges Notfalllabor sowie keinen wegweisenden Befund im EKG.
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Die präklinisch gestellte Verdachtsdiagnose einer Meningitis wurde vor dem Hintergrund der Untersuchungsbefunde und dem zeitgleichen Auftreten der Beschwerden verworfen.
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Eine intensive Anamnese ergab eine defekte Auspuffanlage des Kraftfahrzeuges.
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Im weiteren Verlauf wurde in den Blutgasanalysen beider Patienten ein stark erhöhter Carboxyhämoglobin(CO-Hb)-Wert nachgewiesen. Die Arbeitsdiagnose lautete nun Kohlenmonoxid(CO)-Intoxikation.
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Nach der Diagnosestellung folgte umgehend die Einleitung einer High-Flow-Sauerstofftherapie (normobare Oxygenierung) mit Nutzung einer Gesichtsmaske mit Reservoir.
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Es erfolgte die Verlegung zur hyperbaren Oxygenierung (HBO-Therapie) in das nächste geeignete Zentrum mit Einleitung einer HBO-Therapie.
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Beide Patienten konnten am 3. Tag nach Vorstellung in der ZNA beschwerdefrei und ohne Vorliegen eines neurologischen Defizits aus dem HBO-Zentrum in die Häuslichkeit entlassen werden.