Notfallmedizin up2date 2014; 9(2): 96-97
DOI: 10.1055/s-0033-1357953
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erfolgreiche Post-Reanimations-Therapie im Jahr 2014

Jan-Thorsten Gräsner
,
Bernd W. Böttiger
,
Norbert Frey
Further Information

Publication History

Publication Date:
10 June 2014 (online)

Zoom Image

Die Behandlung von Patienten mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand erfordert ein professionelles Zusammenspiel aller beteiligten Versorgungsstrukturen.

Die präklinische Notfallmedizin kann in Deutschland mit guten Strukturen und Prozessen aufwarten. Durch das Zusammenwirken von Notärzten und Rettungsdienstpersonal können – auch im internationalen Vergleich – gute primäre Reanimationsergebnisse erreicht werden [1]. Innerhalb des Deutschen Reanimationsregisters, welches die größte nationale Datenbank zur Erfassung und Auswertung von Reanimationsbehandlungen in Deutschland darstellt, konnte bei über 45 000 erfassten Fällen ein primärer Reanimationserfolg, gemessen am Wiedereintritt eines Spontankreislaufes (ROSC) von 43 % und eine Krankenhausaufnahme von 39 % der Patienten mit eigenem Kreislauf erreicht werden [2], [3]. Innerhalb der unterschiedlichen Notarzt- und Rettungsdienste weichen diese Ergebnisse allerdings sowohl nach oben als bedauerlicherweise auch nach unten ab. Hier besteht weiterhin Handlungsbedarf, um noch mehr Patienten retten zu können. Mit Erreichen von ROSC ist jedoch nur eine Hürde auf dem Weg zum Überleben des Patienten genommen worden. Neben der Primärversorgung liegt ein weiterer Schwerpunkt der Behandlung in der koordinierten und strukturierten klinischen Weiterversorgung. Bereits in den ERC-Guidelines 2005 und auch in denen aus dem Jahre 2010 wurde unter dem Schlagwort „Post-Resuscitation-Care-Bundle“ ein Maßnahmenpaket geschnürt [4], [5]. Wesentliche Bestandteile dieser Therapien sind u. a. ein Temperaturmanagement (kontrollierte Hypothermie) sowie eine zeitnahe Angiografie und ggf. PCI bei mutmaßlich kardialer Ursache des Herzstillstandes. Zahlreiche Studien aus den vergangenen Jahren haben den positiven und synergetischen Einfluss dieser beiden Therapiemodalitäten auf das Überleben der betroffenen Patienten zeigen können [6].