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DOI: 10.1055/s-0033-1357775
Experimentelle Oberflächenmodifikation von Glaukom-Drainage-Implantaten zur Verhinderung fibröser Abkapselung
Epibulbäre Glaukom-Drainage-Implantate (GDI) werden zunehmend häufig als chirurgische Option zur Senkung des intraokularen Drucks (IOD) verwendet. Einer der Hauptgründe für einen klinischen Misserfolg ist die Ausbildung einer fibrotischen, wasserundurchlässigen Kapsel im Bereich der Basisplatte, die die effektive Resorption des abgeleiteten Kammerwassers verhindert und so langfristig zum erneuten Anstieg des IOD führt. Oft kann durch Exzision des fibrotischen Gewebes die Implantatfunktion wiederhergestellt werden. Erneute Abkapselungen sind jedoch häufig und machen wiederholte Eingriffe bis hin zur Explantation der GDI notwendig. Die Ursachen der fibrotischen Reaktion sind nicht vollständig geklärt. Neben den patientenabhängigen Mechanismen, die auch bei der Trabekulektomie zur Sickerkissenvernarbung führen, tragen Implantateigenschaften wie Größe, Form, Oberflächenbeschaffenheit und Biomaterial zum Abkapselungsprozess bei. Aus den bisher veröffentlichten Untersuchungen zur Pathogenese der Abkapselung lassen sich einige Überlegungen zur Verbesserung von GDI ableiten, die in diesem Vortrag erörtert werden sollen. Darüber hinaus soll die Möglichkeit aufgezeigt werden, GDI als Medikamententräger für die langfristige Freisetzung niedriger Dosierungen antifibrotischer Substanzen einzusetzten und so den Wundheilungsprozess zu modulieren und die Abkapselung zu verhindern.