Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230 - V12
DOI: 10.1055/s-0033-1357773

Trabekulektomie – eine angenommene Herausforderung

E Chankiewitz 1, I Winter 1, U Stuhlträger 1
  • 1Halle/Saale

Hintergrund: In der Universitätsklinik Halle (Saale) werden filtrierende Eingriffe seit mehreren Jahrzehnten praktiziert. Verbesserte chirurgische Techniken und bessere Kenntnisse über die Heilungsvorgänge haben die Trabekulektomie zu einem sichereren Verfahren gemacht, so dass die Indikationsstellung erweitert werden konnte und nun Patienten sowohl mit bereits massivem als auch Patienten mit geringerem Glaukomschaden frühzeitig operiert werden.

Methoden: Bei Patienten mit primären oder sekundärem Offenwinkelglaukom wird bei multipler Unverträglichkeit oder Nichterreichen des Zieldruckes frühzeitig eine Trabekulektomie indiziert. Wenn möglich sollten alle Patienten 2 Wochen vor der Operation die antiglaukomatöse Lokaltherapie auf dem zubehandelnden Auge absetzen und ein konservierungsmittelfreies Steroid 5 x täglich einträufeln. Zur Verhinderung eines Druckanstieges sollen Diamox Tabletten 250 mg bis zu 3 x täglich gegeben werden. Die Trabekulektomie wird standardmäßig mit Mitomycin C 0,02% oder bei dünnen Konjunktiven mit 0,01% zur Hemmung der Fibrosierung durchgeführt. Um eine postoperative Hypotonie zu verhindern, werden die Nylonfäden des oberflächlichen Skleradeckels fester geknotet. Diese können dann ab dem 3. postoperativen Tag mittels Argonlaser durchtrennt werden (Suturolyse). Die Nachsorge ist für den niedergelassenen Kollegen und die Klinik intensiv und besteht aus Tensiomessung, einer Beurteilung der Dichtigkeit (Seidelprobe) und des Entzündungszustandes. Therapeutisch spielen variabel eingesetzte, lokale, konservierungsmittelfreie Steroide und subkonjunktivales 5-Fluouracil eine bedeutende Rolle.

Ergebnisse: Vorgestellt werden die aktuellen Zahlen zu den durchgeführten Trabekulektomien in der Universitätsaugenklinik in Halle (Saale) für das Jahr 2013 im Vergleich zu den Vorjahren. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die prä- und postoperative Behandlung und Betreuung der Patienten gelegt.

Schlussfolgerung: Die Trabekulektomie ist eines der erfolgreichsten chirurgischen Verfahren zur dauerhaften intraokulären Drucksenkung. Sowohl die präoperative Vorbereitung, als auch die postoperative Nachsorge können zum Erfolg der Operation wesentlich beitragen. Der Vortrag soll die Indikationsstellung zur Trabekulektomie nachvollziehbar darstellen und die Zusammenarbeit zwischen Klinik und niedergelassenem Augenarzt in der Betreuung des gemeinsamen Glaukompatienten optimieren.