Thorac Cardiovasc Surg 2013; 61 - P24
DOI: 10.1055/s-0033-1354513

Was passiert mit implantierten großlumigen Stents im Rahmen einer Reanimation?

N Haas 1, K Laser 1, S Habash 1, M Fröhle 1, F Degener 1, D Kececioglu 1, E Sandica 1
  • 1Zentrum für Angeborene Herzfehler, HDZ NRW, Bad Oeynhausen, Germany

Einleitung: Endovaskuläre Stents werden in zunehmenden Masse zur Therapie von Gefäßstenosen der herznahen Gefäße mit gutem Ergebnissen eingesetzt. Bei einer kardiopulmonalen Reanimation können die Stents durch die manuelle Thoraxkompression verformt oder disloziert werden. Wir berichten über 3 Patienten mit veränderter Stentposition und -konfiguration nach Reanimation.

Patienten: A: 6 monatiger Junge mit HLHS und Stent im Bogenbereich. 3 Wochen nach Reanimation Entwicklung eines massiven Aneurysmas im Bogenbereich, der Stent zeigte sich disloziert; intraoperativ wurde eine komplette Dissektion der Aorta diagnostiziert. B: 25-jähriger Erwachsener mit Stent in der VCI wegen Bafflestenose nach Mustard-OP. Nach Reanimation (ca. 1 Jahr nach Stentimplantation) erhebliche Kompression des Stents, der redilatiert wurde. C: 4 monatige Patientin mit Stentimplantation im Aortenbogen aufgrund Dissektion nach Dilatation einer Re-ISTA. Nach Reanimation Dislokation des Stents nach distal.

Diskussion: Durch die erheblichen Krafteinwirkungen im Rahmen einer kardiopulmonalen Reanimation kann die Form und Lage von Stents in den herznahmen Gefäßen beeinträchtigt werden. Unsere Beispiele zeigen, dass es sowohl zu einer Kompression der Stents kommen kann, die Stents können dislozieren oder aufgrund des mechanischen Einflusses auch die Gefäßwand perforieren.

Schlussfolgerung: Sind Stents in den herznahmen Gefäßen vorhanden und ist eine Reanimation erfolgt, so muss die Position und Integrität der Stents genau re-evaluiert werden, um weiterführende Komplikationen zu vermeiden.