Gesundheitswesen 2013; 75 - A292
DOI: 10.1055/s-0033-1354233

Das Programm „Gesund und aktiv älter werden“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

M Köster 1
  • 1Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln

Die Lebenserwartung steigt, die Menschen werden älter, die Zusammensetzung der Gesellschaft ändert sich. 21% der Bevölkerung in Deutschland sind zur Zeit 65 Jahre und älter, 2030 werden es 36,8% sein. Die Lebenserwartung bei Geburt liegt heute für Mädchen bei 82,7, für Jungen bei 77,7 Jahren. Ziel ist es, die gewonnenen Jahre bei möglichst guter Gesundheit und in möglichst hoher Lebensqualität zu erleben. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung wird der dringende Bedarf an zielgerichteter Gesundheitsförderung und Prävention sehr deutlich. Erfolgreiche Programme und Maßnahmen setzen an den Lebenswelten und am Alltag der älteren Menschen an. Hierfür ist es notwendig, die jeweiligen Voraussetzungen vor Ort sehr sorgfältig zu analysieren, Transparenz über die bestehenden Angebote herzustellen und die Bedarfe und Interessen älterer Menschen zu klären. Die Zielgruppe der älteren Menschen ist äußerst heterogen. Die persönlichen Voraussetzungen, Biografien und Lebenssituationen unterscheiden sich und sind in der Planung und Durchführung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention zu berücksichtigen. Im Rahmen ihres Arbeitsschwerpunkts „Gesund und aktiv älter werden“ führt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) die zentralen Fakten zusammen und zeigt – basierend auf den epidemiologischen Grundlagen – gesundheitsbezogene Handlungsmöglichkeiten und Vorgehensweisen auf. Als Zielsetzungen stehen die Erhaltung und Förderung physischer, psychischer und kognitiver Fähigkeiten im Vordergrund, damit ältere Menschen so lange wie möglich aktiv und selbstbestimmt leben können. Die BZgA entwickelt entsprechende Konzepte, Materialien und Arbeitshilfen für Akteure und mit den Akteuren u.a. aus den Bereichen Gesundheit, Bildung, Sport- und Freizeit, Altenhilfe, Kommunalverwaltung, Selbsthilfe und Gesundheitsmanagement, die die zentrale Zielgruppenarbeit vor Ort leisten. Begleitend baut die BZgA ein Gesundheitsinformationsportal (www.gesund-aktiv-aelter-werden.de) als Wissens- und Kommunikationsplattform zum Themenbereich Alter und Gesundheit auf. Auf der Website stellt die BZgA aktuelle Daten und Publikationen, fachlich geprüfte Gesundheitsinformationen, relevante Adressen, Tipps, Arbeitshilfen und Veranstaltungstermine zur Verfügung. Ein vierteljährlicher Newsletter informiert über alles rund um das Thema „Alter und Gesundheit“. Die BZgA hat – gemeinsam mit den Akteuren in den Ländern – Regionaltagungen „gesund und aktiv älter werden“ in den Bundesländern durchgeführt, die Veranstaltungsreihe wird fortgesetzt. Hierdurch können die zielgerichtete Zusammenarbeit von Bundes-, Landes und kommunaler Ebene sowie die sektorübergreifende Kooperation unterstützt werden. Ein breites Spektrum relevanter Themen – von Bewegungsförderung und Sturzprävention über gesunde Ernährung und Sucht bis hin zu Themen wie Bildung, Arbeitswelt, Teilhabe/Sinnstiftung, Wohnen, Pflege, psychische Gesundheit und Demenz – konnte in den Ländern vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Rahmenbedingungen diskutiert werden. Der Beitrag geht auf zentrale Auswertungsergebnisse ein.