Gesundheitswesen 2013; 75 - A257
DOI: 10.1055/s-0033-1354205

Gutes Sterben – was kann da sein? Einstellungen von Medizin- und Psychologiestudenten an der Universität Freiburg zum Thema Sterben und Tod

U Stoessel 1, C Meffert 2, M Körner 1, D Philipp 1
  • 1Albert Ludwigs-Universität, Freiburg
  • 2Universitätsklinikum Freiburg, Germany

Einleitung: Die Diskussion darüber, wie die Menschen in unserer Gesellschaft sterben wollen, hat in den letzten Jahren an Intensität und Seriosität zugenommen. Dabei zeigt sich, dass es bislang wenig belastbare Studien gibt, die Haltungen und Einstellungen in der Bevölkerung nicht nur mit psychologischen Variablen gemessen haben, sondern auch Fragen zur Sterbekultur und zur Organisation des Sterbens in unserer Gesellschaft erhoben haben wie dies etwa für Großbritannien geschieht. (vgl. Shucksmith, Carlebach, Whittaker 2012) Methode: Im Projekt GUSTE (GUtes STErben), das in Zusammenarbeit der Palliativmedizin am Universitätsklinikum Freiburg, der Medizinethik und der Medizinischen Soziologie der Universität Freiburg durchgeführt wird, geht es in einem projektteil um die empirische Erfassung des Konstrukts 'Gutes Sterben‘ mitteles eines Fragebogens, der von Miyashita et al. (2007) in einer bevölkerungsweiten Studie in Japan eingesetzt wurde. Nach Übersetzung und Rückübersetzung des Fragebeogens aus dem Englischen wurde eine deutsche Version erstellt, die neben eher psychischen Dimensionen des Sterbeerlebens auch einige soziale Elemente des Sterbensprozesses und der Umgebungsbedingungen erfasst. Zusätzlich zur japanischen Version wurden einige Fragen aufgenommen, die in deutschen Erhebungen bereits verwendet wurden. In einem ersten Schritt wird dieser Fragebogen im Sommersemester 2013 bei Medizinstudenten (1. vorklinisches jahr, 1. klinisches Jahr und letztes klinisches Jahr) sowie Psychologiestudenten (Bachelor und Master) der Universität Freiburg eingesetzt. Die Zielstichprobengröße beträgt n = 1.000. Die Auswertung soll neben Gruppenvergleichen (Medizin- vs. Psychologiestudenten, Geschlechterunterschiede, jüngere vs. ältere Studenten, Studenten mit und ohne bisherige Berührung mit Sterbenden) auch einen Vergleich mit den Ergebnissen der japanischen Originalstudie ermöglichen, um auf diese Weise Hinweise auf mögliche soziokulturelle Einflussfaktoren auf die Einstellungen zu Sterben und Tod zu ermitteln.