Gesundheitswesen 2013; 75 - A32
DOI: 10.1055/s-0033-1354024

Vorteile des Umsetzens von Algorithmen mittels eines Tabellenkalkulationsprogrammes für die tägliche Arbeit eines ärztlichen Gutachters des MDK

A Schoucair 1, P Schunda 2, M Ried 3, M Langhans 2, J van Essen 2
  • 1Medizinischer Dienst der Krankenversicherungen Hessen, Frankfurt
  • 2MDK Hessen, Oberursel
  • 3MDK Hessen, Frankfurt am Main

Die tägliche Arbeit eines ärztlichen Gutachters des MDK wird davon geprägt, dass Entscheidungen im Einzelfall anhand von Algorithmen getroffen werden. Beispiel hierfür sind z.B. die im §2 der Fallpauschalenvereinbarung 2013 getroffenen Regelungen bezüglich der Wiederaufnahme in ein Krankenhaus. Um die tägliche Begutachtung zu erleichtern, wurden sehr einfache Algorithmen, wie z.B. die Berechnung der Beatmungsdauer, aber auch komplexe Algorithmen, wie z.B. Entscheidungen bezüglich Cochleaimplantaten, mittels eines Tabellenkalkulationsprogrammes (Excel® bzw. OpenOffice Calc®) umgesetzt. Dies befähigt den Benutzer durch das Ausfüllen von markierten Feldern eine entsprechend den hinterlegten Regeln zunächst formale Entscheidung zu treffen, die dann durch die den Einzelfall bestimmenden Faktoren modifiziert werden kann. Das Tabellenkalkulationsprogramm kann für einzelne Schritte Vorschläge machen. Des Weiteren kann die Vollständigkeit der notwendigen Entscheidungen vom Programm angezeigt werden. Da die vollzogenen Schritte der umgesetzten Algorithmen gespeichert werden können, ist die Nachvollziehbarkeit der formalen Entscheidungsfindung für andere Gutachter gegeben. Abgesehen von diesen Vorteilen für den einzelnen ärztlichen Gutachter führt das Benutzen dieser Entscheidungshilfen zu einer als positiv einzustufenden Standardisierung und Transparenz in der Begutachtung und steigert deren Qualität. Es werden 3 Beispiele unterschiedlicher Komplexität vorgestellt.