Die Selektive Interne Radiotherapie (SIRT) von Lebertumoren: Ergebnisse nach 2 Jahren

Problemstellung: Die Selektive interne Radiotherapie (SIRT) mit Yttrium-90 ist eine palliative Therapieoption von nicht resektablen primären und sekundären Lebertumoren die keine weitere Chemotherapie oder perkutane Ablation erhalten können. Das Ziel dieser retrospektiven Studie war das radiologische Ansprechen und Überleben von Patienten mit Lebertumoren nach SIRT zu evaluieren.

Patienten und Methoden: Von 04/2011 – 04/2013 wurden von einem multidisziplinären Tumorboard 68 Patienten mit fortgeschrittenen Lebertumoren als Kandidaten für eine SIRT ausgewählt. Klinische und radiologische Verlaufskontrollen wurden mittels CT bzw. MRT nach 1 Monat, in weiterer Folge alle drei Monate durchgeführt. Das Überleben der Patienten sowie das Ansprechen auf die Behandlung wurden mittels RECIST 1.0 und m-RECIST ermittelt.

Ergebnisse: Eine SIRT wurde nach interventionellen und nuklearmedizinischen Leitlinien bei 63 (93%) von 68 Patienten wegen HCC n = 34, CCC n = 5, oder Lebermetastasen n = 26 durchgeführt. Bei 44 von 63 Patienten mit Bildgebung nach SIRT wurde folgender Verlauf beobachtet: komplette Remission in 0%, partielle Remission in 25%, stabiler Verlauf in 42% und Tumorprogression in 33%. Acht (13%) Patienten wurden einer weiteren SIRT (n = 4), einer Chemoembolisation (n = 3) oder einer chirurgischen Resektion (n = 1) zugeführt. Die Mehrheit der Patienten zeigten nach Behandlung keine klinisch relevanten Symptome. Das Überleben nach 3, 6 und 12 und 18 Monaten betrug 89%, 78%, 38% und 15% (Gesamtüberleben 65%). Während des Beobachtungszeitraums starben 21 von 63 (33%) Patienten (n = 18 am Tumorverlauf, n = 2 an Leberversagen < 30 Tage nach SIRT, n = 1 nach non-target Embolisation mit Magenulzera).

Schlussfolgerung: Die SIRT ist ein wirksames palliatives Therapiekonzept auch bei fortgeschrittenem Leberbefall. Eine frühere Indikationsstellung könnten die Ergebnisse verbessern.