Einleitung: Mit Einführung der totalen mesorektalen Exzision (TME) sowie multimodaler Therapiekonzepte, konnte die Lokalrezidivrate beim Rektumkarzinom deutlich reduziert werden und beträgt aktuell ca. 8%. Jedoch stellt das Lokalrezidiv beim Rektumkarzinom im Zeitalter der TME bzw. multimodalen Therapie weiterhin eine große Herausforderung dar, wobei hierzu bisher die Datenlage sehr gering ist.
Ziele: Am eigenen Patientengut den perioperativen Verlauf sowie Langzeitüberlebensdaten bei Patienten mit Lokalrezidiv, die sich einer chirurgischen Therapie unterzogen, zu evaluieren.
Methodik: Prospektive Beobachtungsstudie aller konsekutiv operierten Patienten mit Rektumkarzinom-Rezidiv im Zeitraum 2001 bis 2012 die bei der primären Operation eine TME erhielten.
Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum, unerzogen sich insgesamt 43 Patienten (40% weiblich, 60% männlich; medianes Alter: 64 Jahre) einer chirurgischen Therapie bei Rektumkarzinom-Rezidiv. Alle Studienpatienten erhielten bei der primären Operation eine TME und 35% zudem eine neoadjuvante Radiochemotherapie bei lokal fortgeschrittenem Tumorstadium. Das Rezidiv war bei 35% der Patienten intraluminal und bei 65% extraluminal lokalisiert. Bei 37% der Patienten zeigte sich zudem eine Fernmetastasierung. Eine R0-Resektion konnte bei 86% erreicht werden. Die perioperative Morbidität sowie Mortalität betrug 30% bzw. 2,3%.
Schlussfolgerung: Die chirurgische Therapie des lokoregionären Rektumkarzinom-Rezidivs in der Ära multimodaler Therapieansätze ermöglicht eine hohe Rate an R0 Resektionen mit einer vertretbaren perioperativen Morbidität bzw. Mortalität.