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DOI: 10.1055/s-0033-1352751
Höhere SVR-Raten bei Trägern des A-Antigens Einfluss des ABO-Blutgruppen-Systems auf den Therapieerfolg bei Patienten mit einer chronischen Hepatitis C
Hintergrund: Frühere Untersuchungen zeigten einen möglichen Einfluss der Blutgruppe auf die Häufigkeit und den Verlauf der Hepatitis C Infektion. In dieser Studie wollten wir einen möglichen Einfluss des AB0-Blutgruppenssystem auf den Fibrosegrad und auf das Ansprechen auf eine antivirale Therapie untersuchen.
Methoden: Wir untersuchten serologisch 398 Patienten aus der Indiv-2 Kohorte auf ihre ABO-Blutgruppe und korrelierten diese mit dem Therapieerfolg und mit weiteren Patientencharakteristika. Die statistischen Analysen wurden mit SAS durchgeführt.
Ergebnisse: In der untersuchten Kohorte fanden sich signifikant (p = 0,0189) weniger Patienten der Blutgruppe 0. Die meisten Patienten hatten eine milde Fibrose. Patienten mit Blutgruppe 0 oder B hatten dagegen einen signifikant höheren Fibrosegrad (p = 0,0015). Der IL-28B Genotyp war innerhalb der Blutgruppen gleich verteilt. Patienten mit den Blutgruppen 0 und B hatten zudem ein signifikant (p = 0,0257) schlechteres Ansprechen auf die Therapie im Vergleich zu Patienten mit der Blutgruppe A oder AB (SVR: 0 = 52%, B = 49%, A = 65%, AB = 58%). Der Unterschied war mit einer Reduktion der Relapse-Rate verbunden (0 = 25%, B = 28%, A = 14%, AB = 18%). Die Non-Responder-Rate war in allen vier Butgruppen gleich (0 = 23%, B = 23%, A = 21%, AB = 24%). Der Effekt des IL28B-Polymorphismus auf das Ansprechen konnte bestätigt werden. Beim IL28B-Genotyp CT war die Therapie bei Patienten mit Blutgruppe A im Vergleich zu 0häufiger mit einem SVR verbunden.
Zusammenfassung und Ausblick: Im Vergleich zu anderen Arbeiten waren in der INDIV-2 Kohorte weniger Patienten mit der Blutgruppe 0 mit Hepatitis C infiziert.. Interessantweise war der Fibrosegrad im Gegensatz zu früheren Arbeiten bei Patienten mit Blutgruppe 0 und B höher als bei Patienten mit Blutgruppe A oder AB. Patienten mit einer Blutgruppe A hatten höhere SVR-Raten im Vergleich zu 0 oder B, was sich durch eine geringere Relapserate erklärt. Die zugrundeliegenden Mechanismen sind noch nicht verstanden und sollen in weiteren Studien geklärt werden.