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DOI: 10.1055/s-0033-1352737
Hochfettige Diät verstärkt Mallory-Denk-Körper-Bildung
Einleitung: Proteinaggregate sind charakteristisch für zahlreiche degenerative Erkrankungen. So werden Mallory-Denk-Körper (MDK) als zytoplasmatische Einschlusskörper bei Patienten mit alkoholischer und nicht-alkoholischer Steatohepatitis, aber auch bei adipösen Personen ohne steatohepatitische Veränderungen beobachtet. MDKs bestehen vorwiegend aus Keratin 8 und 18.
Ziele/Methodik: Um den Einfluss von hochfettiger Diät auf die MDK-Entstehung zu untersuchen, wurden (i) nicht-transgene Mäuse mit 3,5-Diethoxycarbonyl-1,4-Dihydrocollidin (DDC) und hochfettiger/normaler Diät behandelt oder (ii) Keratin 8 (K8) überexprimierende Mäuse mit hochfettiger/normaler Diät gefuttert. Der Grad der Leberschädigung wurde durch Bestimmung von Leberenzymen sowie durch morphologische Analysen beurteilt. MDK-Bildung wurde mittels Immunofluoreszenz/-histochemie quantifiziert. Die Gen-/Proteinexpression wurde mittels real time RT-PCR und Western Blot analysiert.
Ergebnisse: Verglichen mit herkömmlicher DDC-Fütterung führte die Kombination von DDC und hochfettiger Diät zu erhöhten Bilirubin- und Cholestasewerten, einer ausgeprägteren Bildung von großen MDKs und vermindertem Keratinabbau mit weniger „keratinfreien“ Hepatozyten. Die Fütterung der K8 überexprimierenden Mäuse mit hochfettiger Diät induzierte (i) eine verstärkte Keratinexpression; (ii) eine MDK-Bildung und Hepatozytenballonierung sowie (iii) vermehrte Leberschädigung mit beginnender Leberfibrose. In beiden Modellen wurden nach hochfettiger Diät erhöhte NAS-Scores beobachtet.
Schlussfolgerung: Die hochfettige Diät verstärkt in zwei unabhängigen Mausmodellen sowohl die MDK-Bildung als auch die begleitende Leberschädigung.