Rofo 2013; 185 - P06
DOI: 10.1055/s-0033-1352581

Echogene und geschwollene Niere als Komplikation nach einer Koloskopie bei einem 4-jährigen Mädchen

C Kunze 1, F Schmidt 2
  • 1Abteilung Kinderradiologie, Klinik für Diagnostische Radiologie
  • 2Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Halle der Martin-Luther-Universität, Halle/Saale, Deutschland

Zielstellung: Präsentation einer unerwarteten echogenen und geschwollenen Niere unmittelbar nach einer Koloskopie. Material und Methoden: Wir demonstrieren den seltenen Fall einer echogenen und akut geschwollenen Niere nach einer Koloskopie, die wegen einer familiären adenomatösen Polyposis bei einem 4-jährigen Mädchen durchgeführt wurde. Die Routine-Sonografie des Abdomens am Vortag zeigte unauffällige Abdominalorgane. Die Sonografie nach der Koloskopie wurde unter dem Verdacht einer möglichen Blutungskomplikation in der Wand des Colon descendens durchgeführt. Hierbei fiel die im Seitenvergleich ca. 50% größere linke Niere auf, welche deutlich hyperechogen zur Milz war. Hinweise auf eine Verletzung der Niere fanden sich nicht. Die Arteria und Vena renalis waren dopplersonographisch komplett durchgängig. Es zeigte sich jedoch ein im Seitenvergleich etwas höherer RI als Ausdruck eines erhöhten intrarenalen peripheren Widerstandes. Die Urinanalyse ergab eine geringe Leuko- und Erythrozyturie ohne Nachweis von Krankheitskeimen. Die Kontroll-Sonografie am Folgetag zeigte eine fast vollständige Regredienz dieser auffälligen Veränderungen. Es bestand zu keiner Zeit eine klinische Symtomatik, die auf eine Nierenschädigung hinwies. Ziel und Lerneffekt: Wir möchten auf eine ungewöhnliche, klinisch stumme und spontan regrediente Komplikation einer akuten sonographischen Nierenveränderung nach Koloskopie bei einem Kleinkind hinweisen, die vermutlich durch eine längerdauernde venöse Stase durch die Manipulationen bei einer Koloskopie hervorgerufen wurde.