Rofo 2013; 185 - V03
DOI: 10.1055/s-0033-1352533

Prämature Schädelnahtsynostosen – eine sonographische Diagnose

G Pärtan 1, W Pfisterer 2, C Bartl-Vischer 1, S Schmid 2, P Pamberger 1, W Hruby 1
  • 1Institut für Röntgendiagnostik
  • 2Neurochirurgische Abteilung, Donauspital im Sozialmedizinischen Zentrum Ost, Wien, Österreich

Zielstellung: Retrospektive Analyse der Ergebnisse der Sonografie bei der Fragestellung nach prämaturer Synostose der Schädelnähte. Material und Methoden: Retrospektive Suche im RIS des Institutes für Röntgendiagnostik nach zum Untersuchungszeitpunkt bis maximal 18 Monate alten Kindern, welche zwischen 1.1.2010 und 31.5.2013 eine Ultraschalluntersuchung mit den Schlüsselwörtern „Synostose/Schädelnaht/Schädelnähte/Sutura“ erhalten hatten. Analyse der schriftlichen Befunde und Ultraschallbilder, Abgleich mit dem OP-Buch der Neurochirurgie, sowie Analyse der klinischen Befunde, welche aus dem KIS entnommen wurden. Als Bestätigung wurde ein übereinstimmender OP-Befund oder ein übereinstimmender klinischer Befund nach mindestens 4-monatigem Kontrollintervall gewertet. Ergebnisse: Im genannten Zeitraum führten wir unter der oben genannten Fragestellung insgesamt 39 Ultraschalluntersuchungen an 26 PatientInnen durch. Der Altersmittelwert bei der Erstuntersuchung betrug 4,3 Monate. Es fanden sich bei 4 Kindern (3 m, 1w, davon 1 Knabe mit Morbus Crouzon) operativ bestätigte Synostosen der Sagittalnaht, bei einem Mädchen eine im Alter von 2 Monaten bemerkte und im weiteren Verlauf normalisierte, konservativ behandelte prämature Synostose der Sutura metopica, sowie 15 klinisch bestätigte Normalzustände mit altersentsprechend offenen bzw. regulär verschlossenen Schädelnähten. Bei 6 Kindern wurde ein sonographisch regulärer Befund erhoben, konnte jedoch bis dato (noch) nicht mit ausreichender Sicherheit klinisch verifiziert werden. 2 weitere Kinder wurden 2010 wegen einer Pfeilnahtsynostose noch ohne präoperative Sonografie operiert. Alle klinisch und operativ verifizierten Synostosen wurden in der Sonografie klar und deutlich erkannt. Es fand sich ein einziger falsch positiver Sonografiebefund, welcher auf mangelnde Untersuchererfahrung zurückzuführen war, jedoch durch sonographische Verlaufskontrolle ohne weitere invasive Diagnostik korrigiert werden konnte. Schlussfolgerung: Bei der Fragestellung nach vorzeitigem Verschluss der Schädelnähte ist die Sonografie als einfache, nicht invasive und höchst treffsichere Untersuchung durchführbar. Die als Goldstandard geltende CT kann und soll der unmittelbar präoperativen Darstellung vorbehalten bleiben.