Suchttherapie 2013; 14 - S_17_1
DOI: 10.1055/s-0033-1351468

Sucht im Alter – Netz- und netzwerkbasierte Optimierung der ambulanten und stationären Pflege (SANOPSA)

T Hoff 1, M Isfort 2, K Keller 2, S Monke 2
  • 1Katholische Hochschule NRW, Abt. Köln, DISuP
  • 2Katholische Hochschule NRW, Köln

Einleitung: Die Wirksamkeit suchtspezifischer Interventionen und Behandlungen bei älteren Personen mit problematischem oder abhängigem Suchtmittelkonsum ist – wenn sie denn stattfinden – ähnlich erfolgreich wie bei jüngeren Generationen, jedoch erweisen sich die Zugangswege des Suchthilfesystems zu dieser Zielgruppe als schwierig. Und die Erkenntnisse zur Lebenssituation, zum pflegerischen Versorgungsbedarf wie auch zu pflegerischen Vorgehensweisen sind hinsichtlich illegal drogenabhängiger Älterer weit weniger fortgeschritten als hinsichtlich älterer Menschen mit Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit. Außerdem stellt sich die Frage, wie Pflegende schnell und effektiv zu Informationen über den konzeptionellen Umgang mit älteren Menschen mit einem Suchtmittelproblem aus der Perspektive und den aktuellen Erfahrungen anderer Pflegender und Pflegeeinrichtungen kommen.

Methode: Auf dem Hintergrund der zukünftigen Anforderungen im Themenfeld Sucht im Alter in der Pflege zielt das SILQUA-Projekt SANOPSA auf die Unterstützung der ambulanten, teilstationären und stationären Pflegeeinrichtungen bei der Konzeptfindung bzw. -weiterentwicklung für die Zielgruppe Älterer mit Substanzkonsumproblemen. Hierzu werden auf Basis von qualitativen Experten- und Klienteninterviews, Fokusdiskussionen sowie einer kriteriengeleiteten Analyse vorhandener Vorgehensweisen und Konzepte unter Einbeziehung sucht- und pflegewissenschaftlicher Expertise Pflegehandlungsempfehlungen (legale Substanzen) und ein manualisiertes Pflegekonzept (illegale Substanzen) entwickelt und in der Praxis erprobt. Zur Verbreitung umsetzungsfähiger Konzepte und Handlungsempfehlungen wird ein „Open-Access“-Modell entwickelt und evaluiert. Auf dieser Online-Plattform werden neben den expertengeleiteten Handlungsempfehlungen und dem manualisierten Pflegekonzept auch verschiedene, in der Praxis bereits vorhandene Vorgehensweisen, Pflege- und Handlungskonzepte und die damit verbundenen Erfahrungen dargestellt, diskutiert und weiterentwickelt. Die Plattform wird zunächst zum Wissenstransfer und zur Vernetzung der Projektbeteiligten eingesetzt. In einem weiteren Schritt wird sie als Wissensplattform auch für andere interessierte Personen und Institutionen geöffnet.

Diskussion/Ergebnisse: In diesem Beitrag werden die aktuellen qualitativen Ergebnisse sowie die Online-Plattform vorgestellt.