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DOI: 10.1055/s-0033-1351458
Ambulante Psychotherapie der Internetsucht – Ein Überblick zu Konzepten und Evidenz
Einleitung: Bisher publizierte Studien zur Behandlung der Internetsucht erfüllen die Standards von randomisierten kontrollierten klinischen Studien nur unzulänglich.
Methode: Im Rahmen einer in Mainz entwickelten manualisierten Kurzzeittherapie für Internet- und Computerspielsucht werden 15 wöchentliche Gruppensitzungen und 8 begleitende Einzelsitzungen durchgeführt. In der ersten Phase der Therapie werden die Mechanismen und das eigene Nutzungsverhalten der Patienten genau analysiert. Dies erfolgt u.a. mithilfe von Nutzungsprotokollen und Anleitungen zur Selbstreflektion. Zur Therapie gehört das Erlernen der Abstinenz gegenüber dem problematischen Nutzungsverhalten, dabei werden Suchtkreisläufe sowie automatisierte Handlungen unterbrochen, um den immer wiederkehrenden Drang nach der Internetnutzung zu stoppen.
Diskussion/Ergebnisse: In einer DFG-geförderten multizentrischen, randomisiert kontrollierten klinischen Studie (Short-term Treatment of Internet and Computer game Addiction, www.STICA.de) werden 192 Patienten mit Computerspiel- und Internetsucht mit dem Ziel die Wirksamkeit der Intervention zu überprüfen, in vier Zentren in Deutschland und Österreich behandelt.
Schlussfolgerung: Aufgrund zunehmender Fallzahlen von Patienten mit Internetsucht im Suchthilfesystem ist es notwendig, wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit und Effektivität hin geprüfte Behandlungsverfahren für die Praxis zur Verfügung zu stellen.