Z Gastroenterol 2013; 51 - K2
DOI: 10.1055/s-0033-1351169

Inflammatorischer fibroider Polyp des Ösophagus

M Hock 1, A Konwisorz 1, E Breunig 1, S Wagner 2, E Schippers 2, JG Müller 3, W Scheppach 1
  • 1Medizinische Klinik, Schwerpunkt Gastroenterologie/Rheumatologie, Juliusspital Würzburg
  • 2Chirurgische Klinik, Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Juliusspital Würzburg
  • 3Pathologisches Institut, Universität Würzburg

Inflammatorische fibroide Polypen (IFP, Vanek-Tumoren) sind benigne Neoplasien, die von der Submukosa des Gastrointestinaltraktes (v.a. des Magens) ausgehen. In der Mehrzahl der Fälle erfolgt die Expression des PDGRA- Gens (platelet derived growth factor receptor alpha), 69% weisen außerdem onkogene Mutationen in den Exons 12 und 18 von PDGRA auf.

Berichtet wird über eine bei Diagnosestellung 61-jährige Patientin, die sich mit seit einigen Wochen bestehender Dysphagie vorstellte. Bei der Gastroskopie fand sich ein weicher Prolaps der Ösophaguswand durch eine axiale Hiatushernie. In der CT und MRT erfolgte der Nachweis einer soliden, teils zystischen Wandverdickung des Ösophagus auf 3 cm mit Ausdehnung von der oberen Thoraxapertur bis zur Kardia. Bei der endosonographischen Punktion konnten keine malignen Zellen nachgewiesen werden.

Bei benigne erscheinender symptomatischer Raumforderung des Ösophagus wurde die Indikation zur Ausschälung des periösophagealen Tumors gestellt. Die histologische Aufarbeitung des Resektates erbrachte den Befund eines inflammatorischen fibroiden Polypen der Submukosa mit Infiltration der Muscularis propria. Bei geringer Rezidivrate ist die Prognose dieser benignen Neoplasie gut. Als Therapie der Wahl gilt die chirurgische Resektion bzw. endoskopische Mucosaresektion im Falle einer polypoiden Läsionen. Der dargestellte klinische Fall veranschaulicht das mögliche Ausmaß dieser seltenen Neoplasie.