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DOI: 10.1055/s-0033-1351166
Notfall-Video-Kapsel-Endoskopie bei akuter GI-Blutung (NOKA-Studie)
Einleitung: Die mittlere gastrointestinale Blutung ist eine Domäne der Videokapselendoskopie. Der Einsatz der Videokapselendoskopie bei akuter GI-Blutung im Sinne einer „Notfall-Kapsel-Untersuchung“ ist bisher unzureichend untersucht
Methodik: In diese prospektive monozentrische Studie wurden Patienten mit klinischen Zeichen einer oberen/mittleren GI-Blutung (Teerstuhl, dunkelblutiger Stuhl) und hämodynamischer Instabilität und/oder einem Hb-Abfall von > 2 g/dl/d und/oder einem Transfusionsbedarf von mindestens 2 EKs/d bei eingeschlossen. Zeigte sich in der ÖGD keine Blutungsquelle erfolgte noch in gleicher Sitzung nach Instillation von 0,5 l PEG-Lösung die endoskopische Platzierung einer Videokapsel ins Duodenum gefolgt von Trinken von mindestens 4 l PEG-Abführlösung. Nach erfolgter Kapselpassage ins Colon erfolgte die sofortige Auswertung des Kapselvideos und die Patienten wurden abhängig hiervon der weiteren Therapie bzw. Diagnostik zugewiesen.
Ergebnis: Bisher wurden 70 Patienten in die Studie eingeschlossen. Bei 55/70 Patienten (79%) zeigte sich in der ÖGD eine obere GI-Blutung. Bei den übrigen 15/70 Patienten (21%) wurde eine Notfall-Kapselendoskopie durchgeführt. Eine vollständige Untersuchung gelang bei 14/15 Patienten (93%). Bei 11/15 Patienten (73%) konnte mittels Kapselendoskopie eine Blutungsquelle detektiert werden (9/11 im Dünndarm, 2/11 im Caecum). Bei 2/15 Patienten wurde die Blutungsquelle durch die nachfolgende Koloskopie, bei 2/15 Patienten durch eine erneute ÖGD nachgewiesen.
Schlussfolgerung: Bei klinischen Zeichen der akuten oberen/mittleren GI-Blutung ist nach negativer ÖGD die Durchführung einer sofortigen Kapselendoskopie zur Blutungsquellenlokalisation geeignet und erlaubt die Planung der weiteren Therapie.