Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230(12): 1259-1262
DOI: 10.1055/s-0033-1351056
Offene Korrespondenz
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Vom Auge eines Hingerichteten

The Eye of an Executed Human
S. Töpel
1   Abteilung für Augenheilkunde, Bundeswehr Zentralkrankenhaus, Koblenz
,
F. Tost
2   Augenklinik der Universitätsmedizin, Ernst-Moritz-Arndt Universität, Greifswald
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
10. Dezember 2013 (online)

Vom Auge eines Hingerichteten

Die Verbindung der Universitäten, insbesondere die ihrer Spezialdisziplinen, mit der nationalsozialistischen Ideologie ist lange Zeit keiner analytischen Aufklärung unterzogen worden [1]. Dieses Versäumnis hat erhebliche Schwierigkeiten in der Erschließung von Beweismaterial zur Folge. Wie dennoch diesen bedeutsamen Fragen fachwissenschaftlich nachgegangen werden kann, wird hier exemplarisch gezeigt. Über die Tätigkeit zahlreicher Augenärzte an der Universitätsaugenklinik Greifswald während der Zeit des Nationalsozialismus hat S. Töpel in seiner Dissertation ausführlich berichtet [2]. Einer dieser Ärzte war Dr. phil. et med. Heinrich Krümmel. Er wurde 1901 in Bonn geboren, sein Vater war Kaufmann. Krümmel hatte Geschichte, Philosophie, Psychologie und Soziologie studiert, bevor er sich der Medizin zuwandte und Arzt wurde. Im Mai 1935, nach einer Zeit als Volontär in Berlin (zuerst Neurologie, dann Augenheilkunde) wurde er Assistent an der Greifswalder Augenklinik. Deren Leitung hatte eben erst Karl vom Hofe übernommen, der aus Köln gekommen war. Ende Juli 1938 ging Krümmel nach Marburg. In Greifswald nutzte er das Auge eines Hingerichteten für eine histologische Forschungsarbeit. Vor diesem Hintergrund wurde versucht, die Herkunft des Auges zu ermitteln.

„Herr Prof. A. Hirt war so liebenswürdig, mir dieses Material zu überlassen.“

Am 17. Juni 1937 berichtete Krümmel vor dem Medizinischen Verein Greifswald über „Anatomische Untersuchungen über die feinere Innervation der Iris und des Ciliarkörpers beim Menschen“. Im Sitzungsbericht, den der Pathologe August Terbrüggen verfasst hat, heißt es: „Am Auge eines Hingerichteten, dessen Gewebe unmittelbar nach der Dekapitation von der Carotis her blutleer gespült und mit Formalin fixiert wurde, konnte der Vortr[agende] mit der Silberimprägnationsmethode […] die terminale Innervation des Akkommodationsapparates zur Darstellung bringen.“ [3]. Am 5. Juli 1938 trat Krümmel vor ein größeres Auditorium. Auf der 52. Zusammenkunft der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, DOG, in Heidelberg sprach er über Terminalretikulum und Ganglienzellen im Plexus ciliaris. Der Schriftführer hielt unter anderem fest, die Untersuchung sei „am Auge eines Hingerichteten und an einem wegen Aderhautsarkom[s] enukleierten Auge ausgeführt“ worden [4]. Kurz darauf erschien in Graefes Archiv für Ophthalmologie die Krümmel-Arbeit „Die Nerven des menschlichen Ciliarkörpers“. Ein Beitrag zur Neurohistologie der glatten Muskulatur ([Abb. 1]). Darin heißt es: „Das Material dieser Untersuchung entstammt zum Teil dem Auge eines Hingerichteten, dessen Gewebe unmittelbar nach der Enthauptung von der Carotis her blutleer gespült und mit Formalin fixiert wurden. Zur Darstellung der Nerven in den 10–15 µm dicken Tangentialschnitten des Ciliarkörpers diente die Silberimprägnationsmethode nach Bielschowsky-Gros. Die Imprägnationszeiten wurden dabei mehrfach modifiziert, wobei sich jedoch kein sicherer Anhalt bot, der Launenhaftigkeit dieser Silbermethode zu entgehen. Sehr wahrscheinlich ist nur, dass die Blutleere des Auges und die schlagartige Fixierung der Gewebe auf dem Gefäßwege günstige Bedingungen für die Silberaffinität peripherer Nerven sind.“ [5]. Krümmel teilte weiter mit: „Völlig unbehindert durch die Zellgrenzen ziehen die Fibrillen, oft auch Achsenzylinder gröberen Kalibers, in verschiedenster Richtung durch das Myoplasma. Das Muskelgewebe wird nicht nur umsponnen, sondern regelrecht durchdrungen. Den Zellkernen scheinen die Fibrillen zumeist auszuweichen. Sie klettern über die Wölbung der Kernoberfläche hinweg, ihr so dicht anliegend, dass man keinen Abstand mehr wahrnehmen kann. Allerdings gibt es Ausnahmen. Vereinzelt sah ich einen intranucleären Verlauf der Nervenfaser. […] Hohe und tiefe Mikrometereinstellung[en] zeigen deutlich, wie die Fasern allseitig von Kernsubstanz umhüllt sind.“ [5]. Per Fußnote hat Krümmel ergänzt: „Herr Prof. A. Hirt war so liebenswürdig, mir dieses Material zu überlassen. Hierfür und für seine Anregungen bei der Durchsicht der Präparate sei ihm an dieser Stelle besonders gedankt.“ [5] ([Abb. 2]).

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Abb. 1 Die ausführliche Fassung der Krümmel-Arbeit findet sich in Graefes Archiv für Ophthalmologie, Band 138 [3]. Hier der Kopf der ersten Seite im Negativ. Eine Kurznotiz, erschien bereits im Rahmen des Vorabberichts über die 52. Zusammenkunft der DOG [2].
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Abb. 2 a bis c Karl vom Hofe, Heinrich Krümmel und August Hirt (v. l. n. r.) waren die Hauptbeteiligten im Falle der Krümmel-Arbeit. (Wiedergabe des Krümmel-Fotos mit freundlicher Genehmigung des Universitätsarchivs Münster. Wiedergabe des Hirt-Fotos mit freundlicher Genehmigung von Herr Prof. Dr. Hans-Joachim Lang, Tübingen, Autor von „Die Namen der Nummern“ [4]. Das Vom-Hofe-Foto ist im Besitz der Verfasser.)

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August Hirt: Arzt und Verbrecher

1937/38 war August Hirt ein nahezu unbeschriebenes Blatt. Im Sommer 1936 war er auf den Greifswalder Anatomie-Lehrstuhl berufen worden. Er war Mitglied der NSDAP und der SS, mithin eine Stütze des Regimes, mehr aber wohl nicht. Dabei blieb es, als Hirt im Herbst 1938 im Zuge eines Ordinarientauschs nach Frankfurt am Main ging. Im Herbst 1941 wechselte er wieder, nun an die neugegründete Reichsuniversität Straßburg. Im Sommer 1943 begann er damit, einen skurrilen Plan zu verwirklichen: Ein Panoptikum von Schädeln jüdisch-bolschewistischer Kommissare sollte entstehen. Die Verfechter dieses Plans, angebunden an die SS-Organisation Ahnenerbe, glaubten, das Wesen des Berufsverbrechers, das sie für genetisch bestimmt und bei den Politkommissaren der Sowjets für voll ausgeprägt hielten, beeinflusse die Ausbildung der Schädelform. Allerdings ging man schon bald zur Präparation ganzer Skelette über. Die Opfer waren Juden aus dem KZ Auschwitz: Deutsche, Franzosen, Holländer, Polen, Norweger, viele Griechen, insgesamt 86 Personen. Politkommissare der Sowjets waren nicht dabei. Hirt ließ seine Opfer in das nahe Straßburg gelegene KZ Natzweiler schaffen, wo sie ermordet wurden. Zur Präparation der Leichen, die er in Konservierungsflüssigkeit einlegen ließ, kam es wegen des schnellen Vormarschs der Alliierten nicht mehr. Hirt erhielt, wie andere Straßburger Professoren auch, Order, nach Tübingen zu gehen. Am 2. Juni 1945 nahm er sich in der Nähe des Schluchsees das Leben. Dank Langs Recherche [6], der diese Aussagen entnommen sind, ist Hirts Verbrechen weltweit bekannt geworden. Über Hirts Wirken in Greifswald liegen nun neue Fakten vor, die bislang nicht bekannt waren, weil zugehörige Unterlagen des Greifswalder Anatomischen Instituts aus dieser Zeit verschollen sind.


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Leichenjournal sichergestellt

Krümmel brauchte Zeit für seine Arbeit. Mitte Juni 1937 stellte er die Ergebnisse vor, also muss die Untersuchung selbst in den Wochen davor abgelaufen sein, vermutlich im Frühjahr 1937. Demnach könnte Hirt die fragliche Leiche (oder Teile derselben) zu Beginn des Frühjahrs 1937 erhalten haben, vielleicht schon früher, etwa im Winter 1936/37. Wie Hirt von Krümmels Vorhaben, den Verlauf der Plexus-ciliaris-Endfasern aufzuklären, erfahren hat, ist nicht bekannt. Krümmel könnte Hirt um ein Auge (eines Hingerichteten) gebeten haben. Hirt könnte das Auge von sich aus angeboten haben. Doch woher stammte das Auge, und wie kam Hirt an das Organ heran? Leider fehlt der entsprechende Band des Leichenjournals. Ein Greifswalder Kriminalpolizist namens Pilarski hat ihn am 24. Oktober 1947 im Auftrag der Sowjets, die Recherchen in anderer Sache anstellten, sichergestellt ([Abb. 3]). Kurz darauf, am 30. Oktober 1947, verhaftete ein Kommando der Sowjets einige Angehörige der Greifswalder Anatomie, nämlich die Professoren Bernhard Lange und Otto Heinrich Dragendorff, ferner den Oberpräparator Julius Steinhauser und 2 Institutsdiener. Es hieß, die Fünf seien verantwortlich dafür, dass Leichen von Polen, die vor Kriegsende gewaltsam zu Tode gekommen waren, nicht, wie von den Besatzern angeordnet, bestattet wurden, sondern nach wie vor zum Leichenbestand des Instituts gehörten [7].

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Abb. 3 Diese recht dürftig wirkende Bescheinigung erhielt der Oberpräparator Julius Steinhauser im „Tausch“ gegen das Leichenjournal. Später, nach Abschluss der Ermittlungen gegen ihn und 4 weitere Angehörige des Instituts, ist der Band nicht wieder aufgetaucht. Wo er sich jetzt befindet, vorausgesetzt, er existiert noch, ist nicht bekannt. (Wiedergabe des Fotos mit freundlicher Genehmigung des Universitätsarchivs Greifswald.)

Der fragliche Band des Leichenjournals ist nicht an die Universität zurückgekehrt. Er wird auch nicht im Landeshauptarchiv Schwerin verwahrt, das für Polizeiakten aus jener Zeit zuständig ist. Aufgrund dessen bleibt die Vorgeschichte des Falles im Dunkeln. Möglich ist also, dass der Enthauptete zu Lebzeiten ein erklärter Gegner der Nationalsozialisten war, aus heutiger Sicht ein Opfer des Regimes. Möglich ist aber auch, dass es sich um einen Serienmörder gehandelt hat.


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Zur Verwertung der Leichen

In den Jahren der Weimarer Republik wurde die Todesstrafe selten verhängt. Vollstreckt wurde sie dort, wo der jeweilige Todeskandidat einsaß. Und davon wiederum hing ab, wer den Vollstreckungsauftrag erhielt. Der zuständige Scharfrichter reiste mit seinen Gehilfen an. Auch das Fallbeilgerät, das der Volksmund Guillotine nannte, brachte er mit. Zuweilen verwendete er das Handbeil [8]. Dieses Vorgehen behielt die Justizverwaltung lange über den 30. Januar 1933 hinaus bei. Erst Ende 1936 verfügte Franz Gürtner, Reichsminister für Justiz, künftig seien nur noch die Fallbeilgeräte zu verwenden, und das ganz diskret, nicht mehr unter freiem Himmel, sichtbar für Umstehende [9]. Daher erhielten 11 ausgewählte Strafanstalten Hinrichtungstrakte, die Gürtners Vorgaben erfüllten. Nur noch in diesen zentralen Hinrichtungsstätten durften die Scharfrichter tätig werden. Die Vollstreckungsbezirke wurden an die neue Lage angepasst. Zu diesem Zeitpunkt war, so scheint es, die Frage der Leichenverwertung noch nicht ausdrücklich geregelt. Offenbar bestimmte man von Fall zu Fall, welche Leiche welchem Anatomieinstitut, sofern im Einzugsgebiet der Richtstätte liegend, zu überlassen war. Erst im Februar 1939 handelten Gürtner und Bernhard Rust, Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, eine genaue Zuteilungsvorschrift aus, und die verband die Greifswalder Anatomie mit der Richtstätte Berlin-Plötzensee [8]. Natürlich ging die Mehrzahl der Plötzenseer Leichen an das Anatomisch-biologische Institut der Charité, das Hermann Stieve leitete. Denkbar ist, dass eine Berlin-Greifswald-Quote die Verteilung der anfallenden Leichen regelte. Jedenfalls müssen die vor Kriegsbeginn nach Greifswald verbrachten Leichen aus Plötzensee gekommen sein, denn in den Strafanstalten Brandenburg-Görden und Dreibergen-Bützow bei Bützow, Mecklenburg, begann der Hinrichtungsbetrieb erst im August 1940 bzw. Anfang Januar 1945 [8]. Mithin ist sehr wahrscheinlich, dass jene Hinrichtung, durch die Krümmel an das Auge gelangte, in Plötzensee vollzogen wurde. Nach dieser Enthauptung muss der mit der Abholung der Leiche beauftragte Institutsbedienstete den Kopf der Leiche in der von Krümmel beschriebenen Weise behandelt haben. In jeder Richtstätte stand ein Raum für die Erledigung solcher Arbeiten zur Verfügung [8]. Natürlich könnte Hirt das Auge, den Kopf des Leichnams oder eben den vollständigen Körper auch auf einem anderen Wege erhalten haben. Gewiss war er findig genug, sich den Körper eines Hingerichteten auf einem Umweg zu beschaffen.


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Der Umgang mit Krümmels Arbeit

Was Krümmel über die Herkunft des Auges dachte, ist nicht bekannt. Etwa vorhandene Skrupel können nicht allzu groß gewesen sein, denn andernfalls hätte er auf die Verwendung dieses Auges wohl verzichtet. Offenbar hatten auch vom Hofe und der Vorstand der DOG keine Bedenken. Vom Hofe hätte Krümmel untersagen können, gerade dieses Auge zu verwenden, doch das tat er nicht. Und der Vorstand der DOG hätte Krümmels Vortrag ablehnen können, doch der wurde angenommen. Mehr noch, man gab Krümmel Geld: 400 Mark aus der Theodor-Axenfeld-Stiftung und 650 Mark aus der Wilhelm-Uhthoff-Stiftung [10]. Krümmel sollte dieses Geld zur Weiterführung der Plexus-ciliaris-Forschung verwenden.

Wer der Moralfrage nachgehen will, der findet bei diesem Fall, mag er auch unscheinbar wirken, reichlich Stellen zum Ansetzen. Hirt, der später zum Massenmörder wurde, beschaffte das Auge und stellte es Krümmel zur Verfügung, der verwendete es, vom Hofe stimmte dem zu, der Vorstand der DOG bewilligte nachträglich Stiftungsgelder. Krümmels Vortrag vom 5. Juli 1938 fand Eingang in den Sitzungsbericht, der (wie die früheren Berichte) beim Verlag von J. F. Bergmann, München, erschienen ist (siehe [10]). Auch die Verantwortlichen beim Graefe-Archiv und beim Springer-Wissenschaftsverlag sollen erwähnt sein. Erstere bearbeiteten die ausführliche Druckversion, Letztere haben diese zu Papier gebracht. Bemerkenswert ist wohl am ehesten die Zustimmung vom Hofes, der wohl schon recht früh die Nationalsozialisten ablehnte, denn er meinte, Adolf Hitler werde vor allem Elend über Deutschland und Europa bringen [2]. Er hätte es leicht gehabt, nein zu sagen, doch er muss Krümmels Arbeit abgesegnet haben, denn andernfalls hätte Krümmel diese Arbeit nicht veröffentlichen können.

Und Krümmel selbst? Der hätte verzichten können, sehr viel leichter als ein auf frische Leichen angewiesener Anatom, denn bei ihm, bei Krümmel, ging es schließlich nur um ein Auge, mithin nur um diese Arbeit. Für Stieve beispielsweise, der noch lange nach 1945 ehrenvoll Anatom der Gynäkologen genannt wurde [9], wäre es ungleich schwerer gewesen, auf die Untersuchung der noch lebenswarmen Leichen junger Frauen zu verzichten.


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Ein Weiter hat es nicht gegeben

Wie es scheint, hat Krümmel die Plexus-ciliaris-Arbeit nicht weitergeführt, weder in den Jahren des Krieges, als er Marine-Sanitätsoffizier war, noch danach, nicht einmal an Augen von Tieren. Jedenfalls fand sich keine entsprechende Veröffentlichung, weder in Krümmels Personalakte der Universität Münster, die ein Literaturverzeichnis enthält (letzte Nennung 1958), in dem zwar die 1938er-Arbeit aufgeführt ist, aber keine Fortsetzung derselben [11], noch bei einer jetzt durchgeführten Literaturrecherche. Nicht einmal von seinen Doktoranden ließ Krümmel Fragen zum Plexus ciliaris bearbeiten, wie ein entsprechendes Verzeichnis zeigt (letzte Nennung 1957) [11]. Im Herbst 1954 verließ Krümmel die Universitätsklinik. Er blieb jedoch in Münster, wo er eine Praxis betrieb. Außerdem wirkte er weiterhin als Dozent. Im Herbst 1960 wurde er zum außerplanmäßigen Professor für Augenheilkunde ernannt. Heinrich Krümmel starb am 10. Dezember 1976 in Münster.

Auch wenn es nicht möglich war, die genaue Herkunft des fraglichen Auges zu ermitteln, mag die Recherche in dieser Sache zur Vervollständigung des Zusammenhangs Augenheilkunde im Nationalsozialismus beitragen. Immerhin geht es hier – im Gegensatz zu den zahlreichen Augen Hingerichteter, die von Anatomen zu Anschauungspräparaten präpariert wurden – um einen seltenen, vielleicht um den einzigen (überhaupt bekannt gewordenen) Fall, in dem ein Augenarzt am Auge eines Enthaupteten eine bis hin zur Veröffentlichung gereifte histologische Untersuchung durchgeführt hat.


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  • Literatur

  • 1 Rohrbach JM. Augenheilkunde im Nationalsozialismus. Stuttgart: Schattauer; 2007: 1-217
  • 2 Töpel S. Die Universitätsaugenklinik Greifswald im Nationalsozialismus. [Dissertation]. Univ. Greifswald; 2013: 1-256
  • 3 Terbrüggen A. Sitzungsbericht des MVG vom 17. Juni 1937, darin Krümmel H: Anatomische Untersuchungen über die feinere Innervation der Iris und des Ciliarkörpers beim Menschen. Vortrag. Klin Wochenschr 1937; 44: 1556
  • 4 Krümmel H. Terminalreticulum und Ganglienzellen im Plexus ciliaris. (1) Bericht über die 52. Zusammenkunft der DOG 1938 in Heidelberg. Bergmann: München; 1938: 158. (2) Klin Monatsbl Augenheilk 1938; 101: 128 (nur eine erste, im Rahmen des Vorabberichts über die 52. Zusammenkunft der DOG erschienene Notiz)
  • 5 Krümmel H. Die Nerven des menschlichen Ciliarkörpers. Ein Beitrag zur Neurohistologie der glatten Muskulatur. Graefes Arch Ophthalmol 1938; 138: 845-865
  • 6 Lang HJ. Die Namen der Nummern. Wie es gelang, die 86 Opfer eines NS-Verbrechens zu identifizieren. Hamburg: Hoffmann & Campe; 2004
  • 7 LHA Schwerin, 6.11 – 21 Sign. 2515: Wohlgemuth, Kurator der Greifswalder Universität, an die Landesregierung Mecklenburg, Schwerin, Ministerium für Volksbildung, Abteilung Hochschulen, 3. 11. 1947.
  • 8 Waltenbacher T. Zentrale Hinrichtungsstätten. Der Vollzug der Todesstrafe in Deutschland 1937 – 1945. Scharfrichter im Dritten Reich. Berlin: Zwilling; 2008: 62-65
  • 9 Oleschinski B. Gedenkstätte Plötzensee. 4.. Auflage. Berlin: Gedenkstätte Deutscher Widerstand; 2002: 43 (Gürtner, Reichsjustizminister, an den Reichsanwalt beim Volksgerichtshof und an die Generalstaatsanwälte, 28.12.1936)
  • 10 Bericht über die 52. Zusammenkunft der DOG 1938 in Heidelberg: Protokoll der Mitgliederversammlung vom 5. Juli 1938. München: Bergmann; 1938: 496f
  • 11 Universitätsarchiv Münster, Personalakte H. Krümmel, Signatur 10/12550, Literaturverzeichnis.