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DOI: 10.1055/s-0033-1350344
Der seltene Fall multipler intraossärer Hämangiome
Publikationsverlauf
25. Februar 2013
02. Juli 2013
Publikationsdatum:
20. Dezember 2013 (online)
Fallvorstellung
Bei einer 74-jährigen Patientin war in einem auswärtigen Krankenhaus aufgrund einer Arthrose eine Knie-TEP implantiert worden. Im Rahmen der präoperativen Vorbereitungen fielen im Röntgen des Thorax pathologische Veränderungen in Form scharf begrenzter, von einem sklerotischen, bizarren Randsaum umgebene Osteolyseherde an der 11. Rippe links, dem rechten Humeruskopf und im 9. Brustwirbelkörper auf. An Vorerkrankungen sind u. a. ein Diabetes mellitus Typ II, eine KHK, ein arterieller Hypertonus sowie zerebrale Ischämien bekannt, eine Tumorerkrankung war nicht bekannt.
Aufgrund postoperativer Komplikationen wurde die Patientin zur weiteren Versorgung in unser Haus verlegt, sodass die Abklärung der genannten Befunde ebenfalls bei uns erfolgte.
Eine Computertomografie des Thorax zeigte in der 11. Rippe links sowie im 9. Brustwirbel und im rechten Humeruskopf jeweils eine irregulär begrenzte und mehrsklerosierte Raumforderung, die bei zusätzlich auffälligem Mammabefund links und unspezifischen, etwas vergrößerten Lymphknoten axillär zunächst als osteoplastische Filiae bei V. a. Mammakarzinom gewertet wurden, differenzialdiagnostisch wurde auch ein knocheneigener Tumor, z. B. eine fibröse Dysplasie, in Betracht gezogen.
Zur weiteren Abklärung erfolgten eine Mammografie und eine CT-gesteuerte Biopsie der Rippenläsion. Die Mammografie erbrachte einen unauffälligen Befund ohne Tumornachweis. Die histologische Aufbereitung des Biopsiegewebes aus der Rippe ergab leider keinen wegweisenden Befund, sodass zur endgültigen Diagnosesicherung eine Thorakotomie mit partieller Resektion der 11. Rippe links erfolgte. Das Rippenteilresektat ergab den Befund eines intraossären kavernösen Hämangioms ohne Atypien.