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DOI: 10.1055/s-0033-1347826
Einstellung zum und Wissen über das Down Syndrom von schwangeren Frauen vor der Ersttrimestersonografie
Fragestellung: Das Ziel dieser Studie war es, die Einstellung zum und das Wissen über das Down Syndrom von Frauen, die sich dem Ersttrimestertest unterziehen, zu untersuchen.
Methodik: 157 Frauen wurden von April 2011 bis September 2011 vor der Ersttrimestersonografie mittels eines Fragebogens befragt. Die Fragen bezogen sich auf fünf Teilbereiche, nämlich demographische Fakten, Einstellung zum Down Syndrom, das Wissen über die körperlichen Befunde, über soziale Aspekte und über die psychomotorische Entwicklung der Kinder. Die Antworten wurden in ein Score-System transformiert (Einstellung 0 [negativ] bis 100 [positiv], Wissen 0 [kein Wissen] bis 100 [maximales Wissen]) und statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Der globale Schweregrad der Behinderung wird von den befragten Frauen auf einer 10teiligen Skala (0 = keine Behinderung; 10 = die schwerste mögliche Behinderung) durchschnittlich mit 5,82 (SD 2,09) angegeben. Der Wissensscore über körperliche Aspekte beträgt 63/100, über soziale Aspekte 73/100 und über die psychomotorische Entwicklung 62/100. Der Wissensscore von Frauen mit einer positiven Einstellung gegenüber Frauen mit einer negativen Einstellung betrug im Durchschnitt für Wissen über soziale Aspekte 76,29 [SD 10,09] vs. 70,07 [SD 12,62] (p = 0,001), für Wissen über körperliche Aspekte 65,39 [SD 11,61] vs. 60,76 [SD 14,22] (p = 0,026), und für Wissen über mentale Aspekte 66,55 [SD 9,12] vs. 61,35 [SD 13,27] (p = 0,004). Frauen, die ihren Lebensstandard als optimal angeben, haben eine statistisch signifikant positivere Einstellung zum Down Syndrom als Frauen, die ihren Lebensstandard als mäßig einstuften (79,37 [SD 10,62] vs. 75,33 [SD 10,24]; p = 0,018). 41,6% der befragten Frauen sehen ein Problem, dass sie möglicherweise das Kind überleben. Schlussfolgerung: Umfangreicheres Wissen ist mit einer positiveren Einstellung gegenüber Menschen mit Down Syndrom assoziiert. Frauen, die ihren Lebensstandard höher bewerteten, hatten ein positiveres Bild von Menschen mit Down Syndrom. Die Tatsache, dass Frauen ein Problem darin sehen, dass ihr Kind sie überleben könnte, ist ein Indikator für eine unsicher empfundene gesellschaftliche Versorgung von Menschen mit Behinderung.