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DOI: 10.1055/s-0033-1347781
Brustsensibilität und ästhetischer Erfolg nach Mastektomie bei Frau-zu-Mann Transsexuellen: Vergleich zweier Techniken
Fragestellung: Die Entfernung der Brust ist eine der kosmetisch-operativen Meilensteine bei der Geschlechtsanpassung von Frau-zu-Mann (FzM) transsexuellen Patienten. Bislang wurde die Brustsensibilität nach diesem Verfahren nie evaluiert. Daher evaluierten wir diese und verglichen Patienten nach Mastektomie mit periareolärer Technik mit Patienten nach Mastektomie mit „free-nipple-graft“ Technik. Ein weiterer Fokus war auf dem ästhetischen Ergebnis. Methodik: In eine klinischen Nachkontrollstudie wurden 30 FzM Transsexuelle eingeschlossen (periareoläre Technik: n = 19; „free nipple graft“: n = 11). Die Brustsensibilität wurde mittels „Pressure-Specified Sensory Device“ gemessen. Ergebnisse: Patienten in der periareolären Gruppe wiesen bessere Sensibilitätswete der Brustwarze (Empfindungsgrenzen: 2,2 g/mm2 [0,6 – 34,2] vs. 15,6 g/mm2 [1,4 – 100,0], p < 0,001) und der Areola auf (Empfindungsgrenzen: 6,3 g/mm2 [0,7 – 55,2] vs. 15,4 g/mm2 [2,1 – 85,2]; p = 0,009). Der Durchmesser der Brustwarze war signifikant größer in der periareolären Gruppe (8,5 mm [6 – 13 mm] vs. 11 mm [6 – 15 mm], p = 0,007). Die periareoläre Technik erzielte signifikant bessere Ergebnisse bezüglich der kosmetischen Patientenzufriedenheit. Schlussfolgerung: Insgesamt führten beide Techniken zu hoher Patientenzufriedenheit. Die Ergebnisse belegen die Überlegenheit der periareolären Technik gegenüber der Mastektomie mit „free nipple graft“ im Hinblick auf die Brustsensibilität. Präoperativ sollten diese Informationen vor allem mit jenen Patienten diskutiert werden, bei denen beide Methoden anwendbar sind, und in die Entscheidungsfindung mit einfließen.