Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0033-1347751
Der Angiogenesequotient sFlt-1/PLGF zur ambulanten Schwangerschaftsüberwachung bei erhöhtem Risiko gestörter Trophoblastinvasion
Einleitung: Der Angiogenesequotient sFlt-1/PLGF ist seit 2010 zur Schwangerschaftsüberwachung bei erhöhtem Präeklampsierisiko routinemäßig verfügbar. Die Präeklampsie ist dabei als Surrogatparameter für Schwangerschaftserkrankungen mit gestörter Trophoblastinvasion zu betrachten.
Methode: Vom 25.10.2010 bis 1.2.2013 wurden 2741 Schwangere > 19 SSW dopplersonographisch untersucht. Bei 106/2741 (3,8%) Schwangeren wurde bei erhöhtem Risiko einer gestörten Trophoblastinvasion der Angiogenesequotient sFlt-1/PLGF zumindest einmal bestimmt. Die Blutentnahme erfolgte zwischen 21 und 38 SSW. 10 Schwangere wurden von der Auswertung ausgeschlossen (schwere fetale Fehlbildungen, Gravidität läuft noch).
Es wurde die Korrelation von normalem (<85) (nQuot) und pathologischem (>85) (pQuot) Angiogenesequotienten und dem Schwangerschaftsausgang und Schwangerschaftskomplikationen untersucht.
Ergebnisse: Bei pathologischem Quotienten (pQuot) (>= 85, n = 16) lag das Geburtsgewicht zwischen 340 und 2800 g (median 1145 g). Bei normalem Quotienten (nQuot) (n = 80) lag das Geburtsgewicht zwischen 1135 und 4420 g (median 2880 g).
Die Schwangerschaftswoche bei Geburt lag bei pQuot zwischen 24 und 40 SSW (median 31 SSW). Bei nQuot lag die SSW bei Geburt zwischen 29 und 41 SSW (median 38 SSW).
Der Entbindungsmodus war bei pQuot bei 14/16 Fällen eine Sectio caesarea (einer der beiden Spontanpartus erfolgte beim einzigen intrauterinen Fruchttod im Kollektiv mit Bestimmung des Quotienten bei 340 g fetalem Gewicht). Der Entbindungsmodus bei nQuot waren 39 vaginale Geburten und 41 Sectiones.
Schlussfolgerung: Der Plazentaquotient scheint geeignet, bei der ambulanten Überwachung von Risikoschwangeren eine Risikostratifizierung vorzunehmen.