Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A162
DOI: 10.1055/s-0033-1347697

Diagnostische Genauigkeit hinsichtlich der Bestimmung der Tumorgröße in Mammografie und MR-Mammografie (MRM) im Vergleich zu der Histopathologie bei alleinigem DCIS

BM Wietek 1, A Baur 1, H Preibsch 1, G Helms 2, SD Bahrs 1, CD Claussen 1, KC Siegmann-Luz 1, A Stäbler 3
  • 1Radiologische Universitätsklinik Tübingen, Abt für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen, Deutschland
  • 2Frauenklinik Universitätsklinikum Tübingen Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland
  • 3Institut für Pathologie und Neuropathologie, Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung Allg. Pathologie und Pathologische Anatomie, Tübingen, Deutschland

Ziel der Studie war die Evaluation der Genauigkeit der präoperativen Diagnostik mittels Mammografie und MRM hinsichtlich der Größenbestimmung eines alleinigen DCIS in Bezug zur histologischen Ausdehnung.

Methode: In die retrospektive Analyse wurden aus 1500 Patientinnen mit einem primären Mamakarzinom 118 Patientinnen mit einem histologisch gesicherten DCIS eingeschlossen, welche eine Mammografie und zusätzlich eine präoperative MRM erhielten. Die MRM erfolgte bei 1,5 Tesla mit Mamma-Doppelspule und einer dynamischen, KM-angehobenen T1w-GE-Sequenz mit 1 nativen und 7 post KM Serien. Im Vergleich der histopathologischen Größe wurden Unterschiede in der Läsionsgröße von bis zu ± 10 mm als Übereinstimmung gewertet. Es wurden die diagnostische Genauigkeit, Sensitivität und Spezifität sowie positiver und negativer Vorhersagewert errechnet.

Ergebnis: In der Mammografie konnte eine diagnostische Genauigkeit hinsichtlich der Bestimmung der exakten Größe von 57%, in der MRM von 75% errechnet werden. Eine Subgruppenanalyse zeigte, dass Fälle mit einem höheren Kernmalignitätsgrad (high-grade DCIS) in 88% der Fälle eine Übereinstimmung zwischen MRM und Histologie erreichten. Bei intermediate- und low-grade DCIS verringerte sich die Genauigkeit auf 75%, resp. 50%. In der Mammografie veränderte sich die Genauigkeit bei high- und intermediate-grade DCIS nicht (57% resp. 57%), jedoch nahm sie bei den low-grade DCIS deutlich ab (30%).

Schlussfolgerung: Die Ausdehnung des ausschließlichen DCIS in der MRM stimmt deutlich genauer mit der histologischen Größe des Tumors im Vergleich zur Mammografie. In der MRM steigt die diagnostische Genauigkeit mit höherem Kernmalignitätsgrad. Daher könnten insbesondere Patientinnen mit einem high-grade DCIS in der präoperativen Planung von einer MRM profitieren.