Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A154
DOI: 10.1055/s-0033-1347689

Die SentiMag Studie: Sentinel Node Biopsie mit superparamagnetischem Eisenoxid (SPIO) vs. Radioisotop-Markierung

M Thill 1, A Kurylcio 2, R Blechmann 3, V van Haasteren 1, B Große 1, G Berclaz 4, W Polkowski 2, N Hauser 3
  • 1Agaplesion Markus Krankenhaus, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Frankfurt am Main, Deutschland
  • 2Medizinische Universität, Department für Chirurgische Onkologie, Lublin, Polen
  • 3Kantonsspital Baden, Interdisziplinäres Brustzentrum, Baden, Schweiz
  • 4Sonnenhof Klinik Engeried, Brustzentrum Bern, Bern, Schweiz

Zielsetzung:

In der SentiMag-Studie wird der „Goldstandard“ 99mTc mit einer neuen Technik verglichen, bei der die Markierung des Sentinel Lymphknotens (SLN) mittels supraparamagnetischem Eisenoxid (SPIO) erfolgt. Es soll gezeigt werden, dass die Verwendung der SentiMag-Technik äquieffektiv der Technik mit Radioisotop ist.

Material und Methoden:

In einer prospektiv, multizentrischen und multinationalen 2-armigen Studie werden 150 Patientinnen mit histologisch gesichertem Mammakarzinom untersucht. Die Markierung des SLN erfolgt zum einen mittels Radioisotop als 2-Tages-Protokoll, zusätzlich wird mindestens 20 Minuten präoperativ SPIO (Sienna+®) durch den Operateur subareolär injiziert, gefolgt von 5-minütigem Einmassieren. Die SLN-Detektion erfolgt mittels Gamma-Sonde und Magnetsonde (SentiMag®). Die Präparation und Lymphknotenentfernung wird mit beiden Techniken parallel durchgeführt. Exzidiert werden alle speichernden Lymphknoten.

Ergebnisse:

Die Interimsanalyse (Datacut 01.03.2013) ergab bei 57 Patientinnen hinsichtlich der Detektionsrate eine Konkordanz von 98% im Vergleich der beiden Techniken. Die Lymphknotendetektionsrate lag bei 109/121 (90%) für die Radioisotop-Markierung vs. 120/121 (99%) für die SPIO-Markierung mit Sentimag®-Detektion. Der Anteil von histologisch positiven Lymphknotenmetastasen betrug 8/109 (7%) vs. 9/121 (8%) mit Detektion eines zusätzlich positiven Lymphknotens mittels der Sentimag-Technik. Sämtliche mit der konventionellen Methodik (Radioisotop) detektierten positiven Lymphknoten wurden auch mit der neuen Technik (SentiMag®) detektiert.

Zusammenfassung:

Die SentiMag Technik ist eine einfache Technik, die schnell in die tägliche Routine zu implementieren ist. Durch die einfache Handhabung lässt sich der präoperative Aufwand auf ein Minimum reduzieren. Sollten sich die weiteren Daten als konsistent erweisen, könnte diese Technik den bisherigen Standard ersetzen.