Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A152
DOI: 10.1055/s-0033-1347687

Intraoperative Strahlentherapie als Therapieoption in der Rezidivsituation nach vorausgegangener brusterhaltender Therapie (BET) und Ganzbrustbestrahlung

F Thangarajah 1, R Bongartz 2, R Semrau 2, P Mallmann 1, S Krämer 1, W Malter 1
  • 1Brustzentrum der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universitätsklinik Köln, Köln, Nordrhein Westfalen, Deutschland
  • 2Klinik für Strahlentherapie der Universitätsklinik Köln, Köln, Nordrhein Westfalen, Deutschland

Einleitung:

Die Rezidivsituation beim Mammakarzinom stellt eine besondere Herausforderung für die Behandlung dar. Im Rezidivfall wird üblicherweise eine Mastektomie durchgeführt. Die intraoperative Radiotherapie (IORT) ist als IORT-Boost ein etabliertes Verfahren. Im Rahmen der TARGIT E Studie wird die alleinige intraoperative Bestrahlung (APBI) durchgeführt. Die IORT ermöglicht eine erneute, nun gezielte intraoperative Bestrahlung des Tumorbettes. Somit kann im Einzelfall die Mastektomie vermieden werden.

Material und Methoden:

Zwischen 2010 und 2012 erhielten in der Frauenklinik des Universitätsklinikums Köln insgesamt 7 Patientinnen mit einem Lokalrezidiv eines Mammakarzinoms als Therapie eine BET mit IORT. Gegenstand der Untersuchung war die Überprüfung eines Histologiewechsels, Lokalisation, die Zeit zwischen Erstdiagnose und Rezidiv und die rezidivfreie Zeit im Follow-up.

Ergebnisse:

Bei allen sieben Patientinnen war die Histologie zum Primarius unverändert. Alle Rezidive traten im ehemaligen Tumorlager auf.

Im Durchschnitt traten die Rezidive nach 8,6 Jahre [min. 4 – max. 14 Jahren] nach der Erstdiagnose auf. Im Follow-up über 3 Jahre ließ sich bei keiner Patientin ein Lokalrezidiv feststellen. Bei einer Patientin wurde im Follow-up zwei Jahren nach der Behandlung osteloytische Metastasen im Oberschenkel nachgewiesen.

Schlussfolgerung:

Im Falle eines lokalisierten Rezidivs eines Mammakarzinoms ist eine BET mit IORT im Einzelfall eine mögliche Therapieoption. Sie stellt auf Wunsch der Patientin eine Alternative zu einer Ablatio dar. Die gezeigten Ergebnisse und die bereits publizierten Fälle, unterstützen dieses patientenorientierte Vorgehen.