Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A120
DOI: 10.1055/s-0033-1347655

Fortführung einer Phase Ib Studie mit Eribulin in Kombination mit Carboplatin bei bisher nicht mit Chemotherpie behandelten Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC)

H Raftopoulos 1, J Aisner 2, K Kumar 3, S Goel 4, C Dittrich 5, M Jain 6, P Gopalakrishna 7, P Salazar 7, B Jones 8, D Petrylak 9
  • 1Hofstra North Shore-LIJ School of Medicine, Lake Success, New York, USA
  • 2The Cancer Institute of New Jersey, New Brunswick, New Jersey, USA
  • 3Meenakshi Mission Hospital and Research Center, Madurai, Tamil Nadu, India
  • 4M.S. Albert Einstein Cancer Center, New York, New York, USA
  • 5KFJ Spital, LBI-ACR & ACR-ITR Vienna, Vienna, Austria
  • 6Ruby Hall Clinic, Pune, Maharashtra, India
  • 7Eisai Ltd., Hatfield, United Kingdom
  • 8Eisai Inc., Woodcliff Lake, New Jersey, USA
  • 9Yale University Cancer Center, New Haven, Connecticut, USA

Zielsetzung: Eribulin zeigte als Monochemotherapie anti-Tumor Aktivität bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC, die nach einer Platinum-haltigen Doublet-Chemotherapie einen Progress erfuhren (1). In Lungenkarzinom Zelllinien konnte eine additive Wirkung für Eribulin und Carpoplatin nachgewiesen werden; eine Phase Ib Dosisfindungsstudie ermittelte als maximal tolerierte Dosis und optimale Verabreichungssequenz dieser Kombination 0,97 mg/m2 Eribulin gefolgt von Carboplatin AUC 6. Hier werden die Ergebnisse einer Studienfortführung zur Untersuchung von Wirksamkeit und Sicherheit dieser Kombination bei NSCLC-Patienten, die bisher nicht chemotherapeutisch behandelt wurden, dargestellt. Materialien und Methoden: In diese Studie wurden nicht chemotherapeutisch vorbehandelte Patienten mit histologisch oder zytologisch gesichertem fortgeschrittenem NSCLC (Stadium IIIB oder IV) mit messbaren Läsionen eingeschlossen. Eribulin wurde intravenös (i.v.) an Tag 1 und 8 eines 21 tägigen Zyklus verabreicht, an Tag 1 zusätzlich gefolgt von Carboplatin. Die Wirksamkeit wurde beurteilt anhand der objektiven Ansprechrate (ORR; RECIST), Disease Control Rate (DCR), Gesamtüberleben (OS) und Dauer des Ansprechens (DOR). Ebenso wurden unerwünschte Ereignisse (UEs) dokumentiert. Ergebnisse: 12 Patienten wurden in die Studie eingeschlossen (11 Männer, 1 Frau) mit einem medianen Alter von 66,5 Jahren (range 42 – 74 Jahre). Bei den 11 Patienten, die für die Wirksamkeitsanalyse zur Verfügung standen, betrug ORR 27,3% (ausschließlich partielles Ansprechen), DCR betrug 63,6%. Das mediane OS betrug 12,1 (1,6 – 12,1) Monate (5 Patienten lebten zum Zeitpunkt der Auswertung noch); das PFS betrug 4,2 (0,03 – 5,8) Monate (oberes Limit zensiert, da 1 Patient noch ansprach); DOR betrug 2,9 (2,8 – 3,1) Monate. Die häufigsten UEs ≥ Grad 3 waren Thrombozytopenie (n = 6), Neutropenie (n = 5), Febrile Neutropenie (n = 4), Anämie (n = 3) sowie Dyspnoe, Hypokaliämie, Leukopenie und Pneumonie (je n = 2). Zusammenfassung: Die Kombination von Eribulin und Carpoplatin zeigte keine unerwarteten Sicherheitssignale. In Anbetracht der sich rasch entwickelnden Behandlungsmöglichkeiten beim NSCLC sind weitere Studien mit größeren Patientenzahlen und Berücksichtigung spezifischer histologischer Subgruppen vonnöten.

(1) Spira AI et al. Clin Lung Cancer 2012; 13: 31 – 38