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DOI: 10.1055/s-0033-1347652
Einfluss des Body Mass Index (BMI) auf die Suppression der Östradiol-Spiegel mittels Aromatase-Inhibitoren (AI's) bei postmenopausalen Brustkrebspatientinnen: eine prospektive ‚Proof of Principle‘ Studie
Fragestellung:
Übergewicht führt über vermehrtes Fettgewebe zu gesteigerter Aromataseaktivität und kann ursächlich für eine insuffiziente Östradiol Suppression durch AI's sein.
Methode:
68 postmenopausale Brustkrebspatientinnen mit geplanter AI Therapie wurden prospektiv eingeschlossen. Östradiol und FSH wurde vor Beginn der endokrinen Therapie (T1) sowie nach 3 monatiger Therapie (T2) abgenommen und sofort im klinischen Routinelabor sowie in einem zentralen Speziallabor untersucht.
Ergebnisse:
AI's führten zu signifikanten Suppression der Östradiolspiegel bei 40 nicht-fettleibigen (BMI 18,5 – 29,9 kg/m2) (T1: 18,9pg/ml, T2: 9,0pg/ml, p < 0,01) sowie bei 28 fettleibigen Patientinnen (BMI ≥30 kg/m2) (T1: 20,2pg/ml, T2: 12,5pg/ml, p < 0,05) bei gleichzeitigem Anstieg der FSH Werte (nicht-fettleibige: T1: 79,1mIU/ml, T2: 86,2mIU/ml, p = 0,14; fettleibige: T1: 57,2mIU/ml, T2: 62,5mIU/ml, p < 0,05).
3 Monate AI Therapie senkte Östradiolspiegel fettleibiger nicht auf das gleiche niedrige Niveau von nicht-fettleibigen Patientinnen (12,5pg/ml vs. 9,0pg/ml, p = 0,1). Diese Differenz resultierte in signifikant niedrigeren FSH Spiegel fettleibiger verglichen mit nicht-fettleibigen Patientinnen nach 3 Monaten AI Therapie (62,5mIU/ml vs. 86,2mIU/ml, p < 0,01). Die signifikanten Effekte des BMI auf die FSH Spiegel konnten sowohl im Routinelabor als auch im zentralen Speziallabor gezeigt werden.
Schlussfolgerung:
AI's sind weniger effektiv in der Suppression der Östradiolspiegel fettleibiger verglichen mit nicht-fettleibigen Patientinnen. FSH Spiegel sollten als hochsensitive Surrogatparameter für die Östradiolsuppression unter AI Therapie validiert werden.