Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A77
DOI: 10.1055/s-0033-1347612

ADAPT – Adjuvante an Dynamischen Markern-Adjustierte Personalisierte Therapie Studie zur Therapie-Individualisierung beim frühem Mammakarzinom – erste Ergebnisse aus dem HR+/HER2- und HR+/HER2+ Subprotokoll

K Krauß 1, 2, S Kümmel 3, O Gluz 1, 2, HH Kreipe 4, M Christgen 4, D Hofmann 1, R Kates 1, R Wuerstlein 1, 10, B Nuding 5, M Rezai 6, M Kusche 7, C Schumacher 8, N Maass 9, U Nitz 1, N Harbeck 1, 10
  • 1Westdeutsche Studiengruppe GmbH, Mönchengladbach, Deutschland
  • 2Ev. Bethesda Krankenhaus, Brustzentrum Niederrhein, Mönchengladbach, Deutschland
  • 3Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Senologie/Brustzentrum, Essen, Deutschland
  • 4Medizinische Hochschule Hannover, Pathologisches Institut, Hannover, Deutschland
  • 5Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach, Deutschland
  • 6Luisenhospital Düsseldorf, Praxis für Senologische Onkologie, Düsseldorf, Deutschland
  • 7Marienhospital Aachen, Frauenklink, Aachen, Deutschland
  • 8St. Elisabeth Krankenhaus, Köln, Deutschland
  • 9Universitätklinikum Aachen, Aachen, Deutschland
  • 10Brustzentrum, Abt. für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universität München (LMU), München, Deutschland

Hintergrund:

HR+/HER2-: Das HR+/HER2- pN0 – 1 Mammakarzinom wird bei klassischer Indikationsstellung mit Chemotherapie (Cht) überbehandelt. planB konnte zeigen, dass in dieser Population durch Oncotype DX® 18% Niedrigrisiko- und 60% mittlere Risikokonstellationen identifiziert werden, die keinen/marginalen Benefit von Cht haben (AGO LOE 1). Das Tumor-Proliferationsverhalten nach kurzer Induktionstherapie gilt als prädiktiv für die Effektivität der endokrinen Therapie (ET) und wird in der ADAPT in die Therapieentscheidung einbezogen.

HR+/HER2+: triple positive Mammakarzinome haben eine bessere Prognose als HER2+/HR-. Der Stellenwert der ET vs. Cht ist unklar.

Methoden:

ADAPT ist ein multizentrisches prospektives Phase II/III „Umbrella“-Protokoll mit Subprotokollen für: HR+/HER2-; HER2+ (HR+/HR-) und triple-negativ

HR+/HER2-: die adjuvante Therapieentscheidung basiert auf einer optimierten Prognoseevaluation (klassische + zentrales Ki-67 + Oncotype DX®) und aus einer Evaluation des Ansprechens auf eine 3 Wochen neoadjuvante ET-phase. Anhand des prä/posttherapeutischen Ki-67 (zentralpathologisch) erfolgt bei RS 12 – 25/pN0 – 1 eine Einteilung in responder und low responder. Low-risk und intermediate risk/responder erhalten ET allein; non responder/Hochrisikopatientinnen werden in ein dosisdichtes Chemotherapieprotokoll randomisiert.

Hypothese (Run-In Phase): 20% low risk (RS 0 – 11); 60% intermediate risk (RS 12 – 25). Responder Definition: postendokrines Ki-67 von < 10%; erwarteter Anteil responder: 70%; erwarteter Anteil ersparte Chemotherapie in pN0 – 1: 20% + 35%.

HR+/HER2+: überprüft den Einsatz von T-DM 1 mono vs. T-DM 1 + ET vs. Herceptin + ET.

Ergebnisse:

Rekrutierungsstatus: HR+/HER2-: 17 Zentren; n = 230; die statistischen Annahmen bezüglich Risikoverteilung und responder-status haben sich an n = 122 bestätigt. HR+/HER2+: 14 Zentren; n = 12.

Zusammenfassung:

Das ADAPT-Konzepts ist im Alltag mit hoher Compliance umsetzbar. Detaillierte Ergebnisse der Run-In Phasen werden präsentiert.