Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A29
DOI: 10.1055/s-0033-1347564

Welchen Einfluss hat eine vorausgegangene Vakuumsaugbiopsie auf die szintigraphische Markierung des Wächterlymphknotens?

A Dutschke 1, S Schönberg 2, K Wasser 1
  • 1Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin Mannheim, Mammadiagnostik, Mannheim, Deutschland
  • 2Institut für klinische Radiologie und Nuklearmedizin Mannheim, Direktor, Mannheim, Deutschland

Zielsetzung:

Untersuchung des Einflusses einer Vakuumsaugbiopsie auf die Markierung des Wächterlymphknotens (SLN) in Abhängigkeit von der Tumorlokalisation.

Materialien und Methoden:

Retrospektiv analysiert wurden die Daten von 617 Patienten, welche in den Jahren von 2008 bis 2012 eine szintigraphische Wächterlymphknotendarstellung erhalten haben. Die Applikation der 99mTc-markierten Kolloide erfolgte periareolär, die Markierung wurde mittels Gammakamera überprüft. Zur histologischen Sicherung des Tumors erhielten 45 Patienten zuvor eine Vakuumsaugbiopsie und 572 Patienten eine Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie.

Ergebnisse:

Nach Vakuumsaugbiopsie und Tumorlokalisation im oberen äußeren Quadranten oder zentral war bei 6 von 30 Patienten (20%) der SLN schlecht oder gar nicht darstellbar; dies war bei 1 von 15 Patienten (7%) mit Vakuumsaugbiopsie und Tumorlokalisation in den anderen Quadranten der Fall (Odds ratio 3,5). Nach Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie und Tumorlokalisation im oberen äußeren Quadranten oder zentral war bei 38 von 338 Patienten (11%) der SLN schlecht bis gar nicht darstellbar; dies war bei 25 von 234 Patienten (11%) mit Tumorlokalisation in den anderen Quadranten der Fall (Odds ratio 1,0).

Zusammenfassung:

Die Resultate lassen vermuten, dass eine vorangegangene Vakuumsaugbiopsie im oberen äußeren Quadranten oder zentral bei periareolärer Nuklidapplikation zu einer schlechteren Wächterlymphknotenmarkierung führen kann. Bedingt könnte dieses Ergebnis durch das erhöhte Gewebstrauma sein. Ausstehend sind weitere Auswertungen, die den zeitlichen Abstand zwischen Biopsie und Wächterlymphknoten-Szintigrafie berücksichtigen.