Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A9
DOI: 10.1055/s-0033-1347544

Verträglichkeit und Nebenwirkungsprofil von Zoledronsäure bei Frauen mit Brustkrebs

H Becker 1, J Radosa 1, N Kranzhöfer 1, E Solomayer 1, I Juhasz-Böss 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland

Einleitung:

Zoledronsäure ist das am häufigsten verordnete Bisphosphonat bei Frauen mit Mammakarzinom mit und ohne Knochenmetastasen. Das Spektrum und die Häufigkeit der unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) sind noch unzureichend bekannt. Ungeklärt ist zudem noch, inwiefern die Ausprägung von Nebenwirkungen von klinischen und therapeutischen Einflussfaktoren abhängig ist. Ziel dieser Studie war es diese Fragestellungen zu klären. Auch sollte die Compliance der Patientinnen bzgl. Abklärung des Zahnstatus vor Therapiebeginn, Durchführung einer Knochendichtemessung und der Regelmäßigkeit der Infusionsgabe überprüft werden.

Methodik:

In dieser Studie wurden 79 Patientinnen mit Mammakarzinom mit und ohne Knochenmetastasen eingeschlossen, welche zwischen 10/2009 und 10/2010 in der Unifrauenklinik Homburg/Saar Zoledronsäure erhalten haben. Die Datenerhebung erfolgte über digitalisierte Patientinnenakten und Fragebögen, welche den Patientinnen zugesandt wurden.

Ergebnisse:

Insgesamt gaben n = 30 Patientinnen UAW und n = 21 Patientinnen keine UAW an. Bei Patientinnen mit Knochenmetastasen (4-wöchigem Applikationzyklus) wurden genauso häufig UAW wie keine UAW angegeben (jeweils n = 6). Die Patientinnen ohne Knochenmetastasen (6-monatiger Applikationszyklus) gaben häufiger (n = 18) UAW als keine UAW (n = 13) an. Patientinnen mit dem Tumorstadium 1 gaben öfter UAW (n = 14) als keine UAW (n = 6) an. Die UAW bezogen sich am häufigsten auf Knochenschmerzen (n = 9), Beschwerden des Magen-Darm-Trakts (n = 6), grippale Infekte (n = 6), Fieber (n = 5). Die n = 4 Patientinnen mit Kieferosteonekrosen bekamen Zoledronsäure in n = 2 Fällen 4-wöchentlich, in n = 1 Fall 3-monatig und in n = 1 Fall 6-monatig. Zum Progress kam es bei n = 17 Patientinnen. Dieser trat hauptsächlich durch Metastasen in Knochen (n = 5), Leber (n = 4) und Lunge (n = 4) in Erscheinung.

Schlussfolgerung:

Die Studie zeigt, dass die Häufigkeit der Nebenwirkungen u.a. von klinischen Faktoren wie z.B. dem Tumorstadium und von therapeutischen Faktoren wie z.B. dem Applikationsintervall abhängig ist. So gaben u.a. Patientinnen ohne Knochenmetastasen oder mit dem Tumorstadium 1häufiger UAW an.