Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2013; 10 - A1
DOI: 10.1055/s-0033-1347536

Vergleich des kosmetischen Ergebnisses von hypofraktionierter (HF) und normofraktionierter (NF) intensitätsmodulierte Bestrahlung (IMRT) beim Mammakarzinom (KOSIMA Studie)

A Abou-Madian 1, O Aldabbas 1, M Polednik 1, G Welzel 1, F Wenz 1
  • 1Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland

Fragestellung:

Zwischenbericht und erste Ergebnisse aus einer Prospektivstudie 1 und 6 Wochen nach Bestrahlungsende.

Methoden:

80 Brustkrebs-Patientinnen ≥60 Jahre wurden in zwei Gruppen stratifiziert: n = 43 wurden mit 40 Gy/2,67 Gy in 3 Wochen bei rechtsseitigem Mamma-Ca und n = 37 mit 50 Gy/2 Gy in 5 Wochen bei linksseitigem Mamma-Ca behandelt. Alle Bestrahlungen wurden als tangentiale IMRT (tIMRT) durchgeführt. Für Patientinnen ≤70 Jahre wurde ein 16 Gy/2 Gy Tumorbettboost appliziert. Basierend auf CTC-AEv3 und LENT-SOMA Skalen wurden Nebenwirkungen prospektiv dokumentiert.

Ergebnisse:

Medianes Alter: 69 Jahre, durchschnittliche Brustgröße: 1105ccm (HF) vs. 1147ccm (NF), Chemotherapie: 14% (HF) vs. 11% (NF). Die Inzidenz für eine akute Grad 2 Dermatitis lag in Woche 1 bei 12% (HF) vs. 11% (NF). In Woche 6 wurden nur Grad 1 Dermatitiden beobachtet: 20% (HF) vs. 16% (NF). Hyperpigmentierungen und Brustödeme waren weniger häufig nach HF als NF (40% vs. 57% bzw. 23% vs. 32%). Retraktionen der behandelten Mamma nahmen von 8% vor Behandlungsbeginn auf 21% (HF) und 16% (NF) in Woche 1 zu; in Woche 6 lag die Rate bei 16% (HF) vs. 19% (NF). Brustschmerzen Grad 2 wurden in Woche 1 bei 12% und in Woche 6 bei 6% der Patientinnen in beiden Gruppen beobachtet. Grad 3 Brustschmerzen wurden bei jeweils einer Patientin dokumentiert.

Fazit:

Die tIMRT als Teil der brusterhaltenden Therapie ist mit geringen akuten Nebenwirkungen verbunden. In der frühen posttherapeutischen Phase war die hypofraktionierte Behandlung im Vergleich zur normofraktionierten Behandlung tendenziell besser verträglich.