Drug Res (Stuttg) 2013; 63(S 01): S23
DOI: 10.1055/s-0033-1346718
Symposium der Paul-Martini-Stiftung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue therapeutische Perspektiven bei Morbus Parkinson

H. Reichmann
Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden
› Institutsangaben
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
15. November 2013 (online)

Bei Patienten, denen embryonale dopaminerge Nervenzellen transplantiert wurden, fanden sich nach ihrem Tode selbst in diesem embryonalen Gewebe Lewy-Körperchen. Daraus konnte geschlossen werden, dass die Parkinsonkrankheit eine sich von Neuron zu Neuron ausbreitende Erkrankung sein könnte. Wir konnten unter Administration von Rotenon in Mäusen Lewy-Körperchen in deren autonomen Nervensystem des Magen-Darm-Traktes festgestellen und Wochen später eine Parkinsonpathologie im Nucleus vagus und später in der Substantia nigra nachgeweisen, d. h. Lewy-Körperchen, Lewy-Neurite, Alpha-Synuclein Aggregationen. Jüngste Ergebnisse aus unserer Arbeitsgruppe weisen darauf hin, dass sowohl eine Hemivagotomie, als auch eine partielle Sympathektomie im Bereich des Magen-Darm-Traktes zu einer langsameren Ausbreitung der Erkrankung führt. Somit wäre aus unserer Sicht die Entwicklung von alpha-Synuclein-Aggregationshemmern ein vielversprechender Therapieansatz.

 
  • Literatur

  • 1 Schüppach WM et al. Neurostimulation for Parkinsonʼs disease with early motor complications. N Engl J Med 2013; 368: 610-622