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DOI: 10.1055/s-0033-1346609
Eisenquantifizierung in der Leber mittels MRT – Vergleich verschiedener T2*-Berechnungsmethoden mit Biopsiedaten
Ziele: Es war das Ziel, bei Patienten mit Eisenüberladung in der Leber durch Biopsien gewonnene Eisenwerte mit bei der MRT-Untersuchung ermittelten T2*-Werten zu korrelieren und dabei verschieden Methoden der T2*-Berechnung zu vergleichen. Methode: Bei 15 Patienten mit Verdacht auf erhöhter Eiseneinlagerung in der Leber wurde mittels 1.5T MRT die T2*-Zeit der Leber unter Verwendung einer Fett-gesättigten multi-Gradienten-Echo-Sequenz [TR = 200 ms; TE = 0,99 ms + n*1.14 ms, n = 0 – 11] in axialer Orientierung gemessen. Mithilfe von ImageJ wurden aus den gewonnenen Bildern die jeweiligen T2*-Werte durch Anpassung mit einer einfachen monoexponentiellen Funktion (Funktion 1) oder einer alternativen Funktion (Funktion 2), die aus der Summe einer Exponentialfunktion und einer Konstanten besteht, berechnet. Bei allen untersuchten Patienten wurde eine Leberbiopsie durchgeführt und der genaue Eisengehalt mittels Atomemissionsspektrometrie bestimmt. Ergebnis: Für die untersuchten Patienten lagen die erhaltenen bioptischen Eisenwerte in der Leber zw. 1,4 und 11,6 mgFe/g (Mittelwert: 5,4 mg/g, SD: 3,3 mg/g). Die korrespondierenden T2*-Werte lagen zw. 22,8 und 1,4 ms (Mittelwert: 7,1 ms, SD: 5,6 ms). Die R2* (= 1/T2*) Relaxationsraten zeigten sowohl für die T2*-Berechnung basierend auf Funktion 1 als auch für Funktion 2 eine lineare Korrelation mit den bioptischen Eisenwerte (r = 0.81 bzw. 0.82). Die T2*-Berechnung basierend auf Funktion 1 liefert für T2*>5 ms identische Ergebnisse wie Funktion 2. Für T2*<5ms ergibt Funktion 1 deutlich höhere Werte als Funktion 2, wodurch es zu einer Unterschätzung des Eisengehaltes in der Leber kommt. Schlussfolgerung: Die MRT stellt eine empfindliche Methode zur Detektion von Eisenüberlagerung in der Leber dar. Zur Quantifizierung des Eisengehaltes, speziell bei hoher Eisenüberlagerung, ist die richtige Wahl der T2*-Bestimmungsmethode entscheidend. Eine individuelle Eichung der verwendeten Methode mit Biopsiewerten ist daher empfehlenswert.
Korrespondierender Autor: Kremser C
Medizinische Universität Innsbruck, Dept. für Radiologie, Anichstr. 35, 6020, Innsbruck
E-Mail: christian.kremser@i-med.ac.at
Leber - Eisenüberlagerung - MRT - Quantifizierung